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Geomorphologie der Belize Barrier Reef-Margin: eine Vorstudie für IODP-Bohrungen

Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428310421
 
Post-glaziale Korallenriff-Abfolgen und dazugehörige Meeresspiegel-Daten wurden mithilfe von Bohrkernen und Aufschlüssen im indo-pazifischen Raum (Huon Halbinsel, Vanuatu) und durch IODP-Bohrungen gewonnen (Tahiti, Great Barrier Reef). Im Atlantik gibt es lediglich einen vergleichbaren Datensatz von der Insel Barbados, östliche Karibik. Die Barbados-Daten sind extrem wertvoll, aber diese sind auch mit Limitationen und Herausforderungen belastet. Die Bohrkerne wurden nicht rigoros im Hinblick auf Sedimentologie, Paläökologie und Taphonomie untersucht. Es bestehen Unterschiede zu IODP-basierten Daten, wie das Fehlen von Meltwaterpulse (MWP) 1B, das Alter und die Höhe des Meeresspiegels während des letzten glazialen Minimums, fehlende Übereinstimmung mit regionalen, holozänen Meeresspiegel-Kurven sowie das Fehlen von Mikrobialithen. Wir planen daher, postglaziale Riffabfolgen mit Hilfe von Bohrungen aus der westlichen Karibik zu gewinnen, die wertvolle Vergleiche mit den existierenden Datensätzen aus der östlichen Karibik und dem Indo-Pazifik ermöglichen würden. Das Barriereriff und die Atolle von Belize, dem größten moderen Korallenriff-System im Atlantik, sind sehr gut geeignet, und wurden unter diesem Aspekt noch nicht untersucht. Während spät-quartäre Riffe auf der Plattform, gebildet während Meeresspiegel-Hochständen (Holozän, MIS 5) sehr gut untersucht sind, fehlen Analysen von Riffen, die sich während niedriger Meeresspiegel bzw. Tiefständen gebildet haben. Letztere Bildungen und solche des letzten Postglazials können durch Bohrungen im fore reef des 250 km langen Barriereriffs gewonnen werden. Während der ersten Phase des Projekts wurden im Mai 2022 hochauflösende Daten mit GPS-Kontrolle (Multibeam) sowie in begrenztem Maße seismische Daten im fore reef des Belize Barrier Reef gesammelt. Im Juli 2022 wurde ein Magellan+ Workshop organisiert und mit 22 internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Frankfurt abgehalten. Als Ergebnis wurde zusammen mit 16 Mitantragstellerinnen und Mitantragstellern ein Vorantrag bei IODP eingereicht, für den nach Begutachtung im Juli 2023 empfohlen wurde, ein Full IODP Proposal zu entwickeln. Zwei Herausforderungen müssen allerdings angegangen werden, nämlich (1) das Sammeln weiterer, qualitativ guter seismischer Daten aus den drei Zielgebieten und (2) die Inklusion einer Wissenschaftlerin / eines Wissenschaftlers aus Belize. Um diese Ziele umzusetzen, ist eine weitere Reise nach Belize geplant, die einen zweiten Site Survey und persönliche Treffen mit Regierungsvertreterinnen und Regierungsvertretern, Administratorinnen und Administratoren, Organisationen und der lokalen Universität beinhalten soll. Nach der Reise nach Belize soll ein Full Proposal in enger Zusammenarbeit mit den Mitantragstellerinnen und Antragstellern geschrieben und vor der Abgabefrist Anfang Oktober 2024 bei IODP eingereicht werden.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Kanada, Schweiz
 
 

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