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Erforschung und Entwicklung heterogenitätssensibler Lernprozesse mit Kunst im Religionsunterricht. Eine empirische Untersuchung adaptiven Lernens

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Evangelische Theologie
Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428671669
 
Angesichts einer zunehmend heterogenen Schule steht der RU vor der Herausforderung der Gestaltung differenzsensibler Lernprozesse. Der Arbeit mit Kunst wird dabei das Potenzial zugeschrieben, den pluralen Vorerfahrungen und -konstrukten der Lernenden breite Anknüpfungsmöglichkeiten zu eröffnen. Die sinnlich-ästhetische Struktur von Kunst und künstlerischer Produktion soll vielfältige, nicht ausschließlich kognitive Lernwege eröffnen, unterschiedliche Lerntypen, -strategien und -niveaus bedienen und somit heterogenitätssensibles Lernen ermöglichen. In heterogenen Lerngruppen verspricht die Arbeit mit Kunst somit adaptives Lernen, das sowohl Unterschiedlichkeit produktiv aufgreifen als auch Ungleichheit verringern soll. Empirisch erforscht sind diese religionsdidaktisch weit verbreiteten Annahmen jedoch bisher nur anhand erster explorativer Studien (der Antragstellerinnen), die die Komplexität und Intersektionalität der Thematik unterstreichen. Darüber hinaus liegen bislang wenig empirische Daten über heterogenitätssensible Religionsdidaktik vor. Zwar avancierte Heterogenität in den letzten Jahren zum zentralen religionsdidaktischen Begriff, in der Forschung dominieren aber weiterhin grundlagentheoretische Entwürfe. Diese Forschungslücken will das beantragte empirische Forschungsprojekt schließen.Zur empirischen Analyse adaptiven und heterogenitätssensiblen Lernens mit Kunst greift das beantragte Projekt auf das Forschungsformat der Fachdidaktischen Entwicklungsforschung (FE) zurück, das qualitativ empirisch und zugleich lerngegenstandsorientiert ausgerichtet ist. Ziel ist die Entwicklung einer fachdidaktischen Theorie sowie empirisch gesicherter adaptiver Unterrichtsdesigns. Dabei geht das Projekt von der These aus, dass die Deutung und Bewertung heterogenitätssensibler Lehr-Lernprozesse kontext- und diskursabhängig sind. Daher zielt es auf eine mehrperspektivische Analyse der Komplexität von Heterogenität, um mögliche blinde Flecken adaptiver Passungsprozesse, z. B. Praktiken des „doing difference“, zu entdecken. Das Forschungsprojekt differenziert sich dabei in zwei Teilprojekte aus, von denen eines rezeptionsorientierte (Gärtner), das andere produktionsästhetische Herangehensweisen (Konz) erforscht. Die Datenerhebung und -analyse erfolgt in beiden Teilprojekten auf der Grundlage eines theoriegeleiteten Unterrichtsdesigns, das in drei Zyklen empirisch erhoben und ausgewertet wird. Die Erhebung und Analyse der Daten erfolgt mittels inhaltlich strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse nach Udo Kuckartz. Fokussiert werden die Passungsprozesse im UG, die Lernergebnisse und -prozesse der SuS sowie die subjektiven Kunst- und Adaptionstheorien der LuL. Die Hypothesengenerierung, Interpretation und theoretische Integration der Projektergebnisse erfolgt in enger Verzahnung beider Teilprojekte, wobei die inhaltliche Schwerpunktsetzung bei Gärtner auf der rezeptionsorientierten, bei Konz auf der produktionsorientieren Arbeit mit Kunst im RU liegt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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