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Mittelalterliche Handschriften: Bibliotheca Cartusiana Moguntina – digital. Virtuelle Kartausebibliothek Mainz
Antragsteller
Dr. Jochen Apel, seit 10/2023
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Mittelalterliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428867092
Ziel des Projektes ist der Aufbau einer Virtuellen Bibliothek mit den Handschriften der 1781 aufgelösten Mainzer Kartause auf dem Michelsberg. Im Zentrum des Projektes steht die Digitalisierung und Online-Bereitstellung der 624 Handschriften aus der Mainzer Kartause im Bestand der Mainzer Wissenschaftlichen Stadtbibliothek. Vorgesehen ist der Aufbau eines Portals, das neben dem Zugang zu den digitalisierten Codices auch umfangreiche inhaltliche Informationen zur Geschichte und Bedeutung der Bibliothek sowie zu einzelnen Handschriften bereitstellen soll. In der beantragten zweiten Projektphase sollen die verbleibenden 314 Handschriften digitalisiert und online gestellt werden. Im Sinne einer „Virtuellen Bibliothek“ wird angestrebt, auch den Streubestand so weit möglich im geplanten Portal zusammenzuführen. Der herausragende Ensemblewert und die Bedeutung der aus der Mainzer Kartäuserbibliothek erhaltenen Zeugnisse ordensspezifischer Frömmigkeit sind in der internationalen Forschung seit vielen Jahrzehnten bekannt. Zeitlich stammen die Handschriften überwiegend aus dem Spätmittelalter (14. /15. Jh.), es finden sich jedoch auch deutlich frühere Zeugnisse einschließlich des 9. und 11. Jahrhunderts darunter. Inhaltlich umfasst die Bibliothek das breite Spektrum mittelalterlicher Theologie, daneben finden sich aber auch Titel zu kanonischem Recht, Philosophie, Medizin, Naturkunde, Komputistik, lateinischer Dichtung, Philologie, Rhetorik und Grammatik. Bedeutend ist der große Bestand an lateinisch-deutschen und lateinisch-niederdeutschen Vokabularien. Eine Besonderheit bildet die kartäusische Laienbibliothek mit etwa 100 deutschsprachigen Handschriften vorwiegend aszetischen Inhalts für die Laienbrüder. Durch Schreiber, Autoren und Vorbesitzer manifestieren sich zahlreiche Verbindungen zu Universitäten, Gelehrtennetzwerken und auswärtigen Kartausen. Da vor Ort in Mainz keine technische Infrastruktur zur Digitalisierung eines so umfangreichen und in digitalisierungstechnischer Hinsicht anspruchsvollen Bestandes vorhanden ist, übernimmt die Universitätsbibliothek Heidelberg die Digitalisierung und Onlinestellung der Codices gemäß den DFG-Vorgaben. In Eigenleistung werden weiterhin auch die in den Handschriften enthaltenen Wasserzeichen digitalisiert und in die Präsentation eingebunden. Die notwendigen Erschließungsinformationen zu den Handschriften liegen bereits vor. Die Projektergebnisse werden in nationalen und internationalen Portalen nachgewiesen. Die Handschriften können über den DFG-Viewer dargestellt werden und stehen auch über IIIF-Manifest zur Nachnutzung bereit. Durch die oben beschriebene Erschließungssituation ist der normdatengestützte Nachweis in Manuscripta Mediaevalia / Handschriftenportal) sichergestellt. In der 2. Projektphase realisiert werden soll zudem eine Verbesserung der handschriftenübergreifenden Suche im Portal „Bibliotheca Cartusiana Moguntina – digital” (https://doi.org/10.11588/library.bcm).
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich
Dr. Stephan Fliedner
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Veit Probst, bis 9/2023