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Empirische Analyse der Verarbeitung lokaler Kohärenzen beim Satzverstehen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 42942730
 
Sprachverarbeitung gehört zu den komplexesten und aufschlussreichsten kognitiven Leistungen des Menschen. Im Zentrum unserer Untersuchungen stehen lokale Kohärenzen in Sätzen, also Satzausschnitte, die außerhalb des Kontextes der Wörter, in die sie eingebettet sind – und nur dort – für sich einen eigenständigen Satz formen könnten (Bsp. “Hans, dem Peter überrascht den Dieb zeigt, ruft die Polizei.” Lokale Kohärenz: Peter überrascht den Dieb.). Bis heute wurden lokale Kohärenzen nahezu nicht untersucht, in keiner Sprache. Sie sind besonders deshalb interessant, weil der Nachweis ihrer tatsächlichen Verarbeitung mit gängigen symbolisch-algorithmischen Modellen der Satzverarbeitung nur schwer in Einklang zu bringen wäre und ein Umdenken in Richtung nicht-linearer dynamischer Systeme erforderlich machen könnte. Insbesondere ist die Frage nach der Verarbeitungsebene (Satzoberflächen, Syntax, Semantik) von Bedeutung. Diese werden mit drei verschiedenen experimentellen Paradigmen untersucht: die Blickbewegungsmessung beim Lesen, wie auch beim gleichzeitigen Betrachten von Bildern beim Hören von Sätzen (Visual-World-Paradigma), das Online-Fehlerentdeckungsparadigma. Interindividuelle Verarbeitungsunterschiede werden mit differentiellen Exekutiv- und Arbeitsgedächtnisleistungen in Beziehung gebracht, um Aufschluss über die zugrunde liegenden Architektur und ihren Mechanismen zu erhalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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