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The Buddhaʼs Single Intention: A Core Teaching of the Kagyü Tradition
Antragsteller
Dr. Jan-Ulrich Sobisch
Fachliche Zuordnung
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung
Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 430272093
Mit der Veröffentlichung des Buches wird erstmalig ein umfassender Blick auf die frühe Konsolidierungsphase einer maßgebliche Tradition der zweiten Lehrausbreitung in Tibet ermöglicht. Diese Tradition – die Kagyüpas – hat sich durch eine hohe Skepsis gegenüber jenen Überlieferungen des Buddhismus auszeichnet, die sich in bedeutendem Ausmaß auf die Schriften der indischen Gelehrten stützten. Bisher ist diese skeptische Tradition vor allem in David Jackson’s bahnbrechendem Buch Enlightenment by a Single Means als "antiintellektu-elle Bewegung" hervorgetreten. Mit der anstehenden Publikation spricht sie nun erstmals mit eigener Stimme und mit einem eigenen, sich auf alle Teilbereiche des Buddhismus erstreckendem Program.Das Buch bietet die Übersetzung des Grundtextes der Einen Intention (dGongs gcig) aus dem frühen 13ten Jahrhundert und eine Übersetzung eines Kommentars von 1633. Die umfangreiche Annotation zieht u.a. zwei frühe Kommentare aus den 1260ern hinzu. Damit wird nicht nur die spätere Perspektive, in der die Kagyüpas ihre Tradition gegen die Gelehrtentraditionen der Sakyapa und Gelugpa verteidigten, dargestellt, sondern es wird auch zum ersten Mal ein gründlicher Einblick in eine frühe Phase ermöglicht, die noch nicht von Apologetik geprägt ist. Das ist vor allem deshalb hervorzuheben, weil sich die akademische Forschung bisher ganz überwiegend mit den indischen Vorläufern dieser Tradition sowie mit der späteren tibetischen Phase der beginnenden Apologetik ab dem späten 14. Jh. befasst hat. Die Zeit der ersten Klostergründungen und die frühe Konsolidierungsphase ist dagegen hinsichtlich der Kagyüpa-Tradition bisher noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt.Für vorangehende Arbeiten, die schließlich zur Abfassung dieses Buchmanuskriptes führten, wurde mir 2017 mit dem Humboldt Forschungspreis verliehen. Das eingereichte Manuskript wurde in den peer reviews als "a great contribution", "very publishable" und "a pioneering piece of work" bezeichnet.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen