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Ergativität und Informationsstruktur: Chibcha-Sprachen im Vergleich

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 430277854
 
Die Sprachforschung der letzten Jahrzehnte hat fundierte Kenntnisse über komplexe grammatische Phänomene auf mehreren Ebenen der Grammatik aufgebaut. Eine Herausforderung für die aktuelle Sprachforschung besteht darin, die Verbindung zwischen diesen Ebenen der linguistischen Struktur zu verstehen. In diesem Projekt werden zwei Bereiche der Satzstruktur untersucht: Argument-Alignment und Informationsstruktur sowie die Interaktion zwischen ihnen. Die Projektziele sind motiviert durch die aktuelle Forschung und Zusammenarbeit eines Netzwerks von französischen und deutschen Linguisten, die ein gemeinsames Interesse an der Entwicklung empirischer und analytischer Werkzeuge zur Beschreibung bedrohter Sprachen verbindet. Das Projekt wird tief annotierte Korpora und empirische Studien zu einer Sprachfamilie bereitstellen, die in der Sprachforschung bisher wenig beachtet und unterrepräsentiert ist, nämlich die Chibcha-Sprachen (die sich über ein geografisches Gebiet von Honduras in Mittelamerika bis Kolumbien und Venezuela in Südamerika verteilen). Das Kernteam des Projekts wird drei Sprachen im Detail untersuchen (Pesh, Cabécar, Ika); die Projektpartner werden vergleichende Studien in weiteren Sprachen durchführen, um ein detailliertes Bild der Mikrovariation innerhalb dieser Sprachfamilie zu entwickeln. Der methodische Ansatz kombiniert observationelle Forschung auf der Grundlage von Korpora und konfirmatorische Forschung durch Feldexperimente. Dieser kombinierte Ansatz wird Einblicke in verschiedenen Arten von Feldfoschungsdaten liefern und eine nachhaltige Ressource für die künftige Forschung zu den Chibcha-Sprachen schaffen. Zu den Forschungszielen gehören (a) eine detaillierte strukturelle Untersuchung der syntaktischen und semantischen Eigenschaften der Ergativität, (b) eine Studie zur Informationsstruktur, die sich auf die Rolle der Mikrovariation in der Wortstellung konzentriert, und (c) eine detaillierte Untersuchung der Rolle der Informationsstruktur in Sprachen mit optionaler ergativischer Kennzeichnung. Letzteres ist ein Phänomen, das für mehrere Sprachen beobachtet wurde, jedoch noch nicht im Detail untersucht oder verstanden ist. Die Projektteams bringen eine große Gruppe von Sprachwissenschaftler*innen aus Frankreich und Deutschland zusammen, verstärken bestehende Verbindungen durch kooperative Maßnahmen in der Forschung und in der Qualifizierung von Doktoranden und schaffen so ein internationales wissenschaftliches Netzwerk.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Claudine Chamoreau
 
 

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