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Demenzspezifische Versorgung in Pflegeeinrichtungen – Entwicklung einer Typologie von Wohnbereichen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 430919791
 
Viele Pflegeeinrichtungen haben spezielle Wohnbereiche für Menschen mit Demenz implementiert, um sie dort besser versorgen zu können. Derzeit mangelt es an Evidenz zu der Frage, ob Demenzwohnbereiche dieses Ziel tatsächlich erreichen. Da Demenzwohnbereiche im Hinblick auf ihre Struktur und die Konzeption eine starke kontextabhängige Heterogenität aufweisen, liegen bisher widersprüchliche Forschungsergebnisse zu deren bewohnerbezogenen Nutzen vor. Damit wissenschaftliche Evaluationen von Demenzwohnbereichen zu schlüssigeren Ergebnissen kommen, gilt es in zukünftigen Studien die kontextualen Bedingungen einer Pflegeeinrichtung und deren Einfluss auf die erbrachte Versorgungsleistung stärker zu berücksichtigen.Das vorliegende Forschungsvorhaben ist in der organisationsbezogenen Versorgungsforschung verortet. Es wird erstens untersucht, ob sich auf der Grundlage bestehender Zusammenhänge zwischen Kontextmerkmalen verschiedene Wohnbereichstypen identifizieren lassen, die sich in ihren Merkmalen deutlich unterscheiden. Zweitens wird untersucht, ob sich die Wohnbereichtsypen hinsichtlich ihrer Versorgungsleistung unterscheiden. Ziel der beantragten Pilotstudie ist 1.die Entwicklung einer empirisch gestützten Typologie von Wohnbereichen durch die Identifikation und Beschreibung von Clustern vergleichbarer Wohnbereiche in Pflegeeinrichtungen in Deutschland; 2. die Untersuchung, welche Wohnbereichscluster häufiger evidenzbasierte nicht-pharmakologische Interventionen zum Umgang mit demenzspezifischen Symptomen implementiert haben als andere.Die Bearbeitung der Ziele erfolgt im Rahmen einer nationalen Surveystudie in stationären Pflegeeinrichtungen. Der Survey erfasst Daten zu vier Kontextebenen: Bewohner, Professionelle, Organisation und System. Des Weiteren werden Daten zur Implementierung nicht-pharmakologischer Interventionen zum Umgang mit demenzspezifischen Symptomen erhoben. Die Daten werden pro Einrichtung für jeweils einen Wohnbereich gesammelt; insgesamt wird eine Stichprobe von n=160 Wohnbereichen angestrebt. Die Stichprobenziehung erfolgt gemäß einer randomisierten Stratifizierung unter Berücksichtigung beeinflussender Faktoren (Bundesland, Trägerschaft). Die Erhebung der Daten wird mittels eines onlinegestützten Telefoninterviews mit Mitarbeitern in Leitungsfunktionen der teilnehmenden Einrichtung durchgeführt. Die Typologie wird auf der Grundlage der Ergebnisse einer multiplen Korrespondenzanalyse entwickelt.Die Ergebnisse der Pilotstudie erlauben die Aussage, welche kontextualen Bedingungen miteinander assoziiert sind und als charakteristisch für einen bestimmten Wohnbereichstyp gelten. Sie ermöglichen zudem die Aufstellung einer testbaren Hypothese, dass bestimmte Wohnbereichstypen eher die untersuchten Interventionen implementieren als andere. Aufbauend auf der Typologie ist eine Folgestudie geplant, in dessen Rahmen die aufgestellten Hypothesen untersucht werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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