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Der Klimawandel und wesentliche Lebensmittelentscheidungen

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 431972934
 
Lebensmittelentscheidungen tragen erheblich zu menschlich bedingten Klimagasemissionen bei. Die Agrar- und Lebensmittelbranche rangiert gemeinsam mit dem Transport- und Energiesektor unter den Top 3 Klima-Gas Verursachern. Im Gegensatz zu anderen Konsumentscheidungen ist die Konsummenge von Lebensmitteln erheblich weniger relevant für den Ausstoß an Treibhausgasen (THG) als die spezifische Wahl der Lebensmittel. Eine Veränderung der Konsummuster kann THG signifikant verringern. Die Konsumforschung hat die Beziehung von Lebensmitteln und THG aufgenommen und CO2-Label Studien durchgeführt, welche mit mäßigem Erfolg das Konsumverhalten beeinflussen. Andere Studien fokussieren sich auf Entscheidungen beim Lebensmitteleinkauf mit relativ geringem Klimanutzen, wie die Ablehnung von Plastiktüten im Lebensmitteleinzelhandel. Dieses Projekt widmet sich wesentlichen Lebensmittelentscheidungen (KFC) im Hinblick auf THG, die mit der Bereitstellung der Lebensmittel einhergehen. Kurz dargestellte Erkenntnisse der „life cycle assessment“-Literatur identifizieren Rindfleisch und zu einem geringerem Maße Schweinefleisch, Käse, Flugtransport und dosenverpackte Güter als KFC im Klimabereich.Drei aufeinander aufbauende Arbeitspakete sind angedacht um Konsumverhalten im Hinblick auf KFC zu verändern. (1) Das erste Arbeitspaket (AP1) spezifiziert die Produkte aus den KFC, welche die Nachfrage erzeugen und analysiert Konsummuster im Hinblick auf KFC. Die gesammelten Daten können Konsumentensegmente identifizieren, welche relativ häufig KFC treffen. Die Segmente lassen sich durch übliche Marketing Charakteristika näher beschreiben. (2) Das zweite Arbeitspaket (AP2) evaluiert Konsumenten Präferenzen für Substitute zu den häufig nachgefragten Produkten basierend auf AP1. Des Weiteren nutzt AP2 einen experimentellen Ansatz um das Konsumenteninteresse an CO2-Information, während der Lebensmittelauswahl, zu prüfen. Die Analyse fokussiert sich auf Konsumenten mit relativ häufigen KFC. Beide Arbeitspakete (AP1 und AP2) generieren Wissen, welches gezieltere Interventionen am Konsumverhalten erlauben. (3) Das dritte Arbeitspaket bezieht sich auf die Interventionsforschung und testet einen „Nudge“ im Feldversuch, d.h. bei der realen Auswahl von Lebensmitteln. Ein Blick in Nudging und Informationsstudien zeigt den vielversprechenden Einfluss von „Default Nudges“ auf das Konsumverhalten bei Lebensmitteln. AP3 wird testen wie und zu welchen Grad ein „Default Nudge“ Kantinenbesucher dazu verleiten kann ein Gericht zu wählen wobei die Rindfleischkomponente substituiert wurde, bzw. das reguläre Rindfleischgericht seltener gewählt wurde. Wie die Rindfleischkomponente substituiert wird hängt von den Ergebnissen im AP2 ab. Die Erkenntnisse aus AP3 implizieren ob eine Klimaperspektive auf „Nudges“ und insbesondere „Default Nudges“ einen substantiellen Nutzen zur Milderung des Klimawandels leisten kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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