Detailseite
Projekt Druckansicht

Katalyse auf atomarer Ebene: Die Beobachtung der am Einzelplatz promotierten Polymerisation kleiner Kohlenwasserstoffe

Fachliche Zuordnung Physikalische Chemie von Festkörpern und Oberflächen, Materialcharakterisierung
Festkörper- und Oberflächenchemie, Materialsynthese
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432043087
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt untersuchten wir die durch eine einzige Stelle geförderte Polymerisation von kleinen Kohlenwasserstoffen, von einem Modellsystem zu komplexeren Materialplattformen. Details auf atomarer Ebene wurden mit Hilfe fortschrittlicher Methoden der Oberflächenforschung, insbesondere der Rastertunnelmikroskopie (RTM) und der Röntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS), ermittelt. Auf Ni(111) konnten wir die Bildung von Polyacetylen-Oligomeren bereits bei niedrigen Drücken nachweisen. Nicht nur die chemische Natur der Produkte wurde mittels hochauflösender XPS geklärt, sondern ergänzende in-situ RTM lieferte neue Einblicke in die aktiven Stellen für die Reaktionen. Insbesondere verläuft die Kohlenwasserstoffpolymerisation, anders als gemeinhin angenommen, nicht durch Kettenbildung an den Substratstufen, sondern findet fast ausschließlich auf den flachen Terrassen statt. Die direkte Beobachtung der Selbstvergiftung der Stufenstellen weist auf die potenzielle Bedeutung einzelner Ni-Atome bei der Förderung der C-C-Kopplung hin. Weitere Studien, die mit XPS bei Umgebungsdruck bei Drücken bis zu 1 mbar durchgeführt wurden, zeigten, dass der beobachtete Wachstumsmechanismus der Kohlenwasserstoffketten auf industriell relevantere Bedingungen ausgedehnt werden kann. In dem Versuch, komplexere Modellsysteme zu schaffen, die die technischen Katalysatoren nachahmen, untersuchten wir die Bildung und Temperaturstabilität von Ni-Nanoclustern, die auf einer kristallinen Aluminiumoxidschicht getragen werden. Dies führte zur Schaffung eines robusten Modellsystems für die heterogene Katalyse, das künftige In-situ-Studien der Oberflächenreaktivität mit Hilfe fortgeschrittener oberflächenwissenschaftlicher Techniken ermöglicht. Die Untersuchung realistischerer katalytischer Plattformen, insbesondere geträgerter homogener Katalysatoren, war dagegen nicht erfolgreich. Rückblickend betrachtet war dies die Aufgabe mit dem höchsten Risiko. Trotz möglicher alternativer Lösungen, wie z. B. die Nutzung der Elektrospray-Quelle für die Abscheidung empfindlicher Moleküle aus der Lösung, wird dieser Ansatz in Zukunft spezielle Studien erfordern. Schließlich untersuchten wir die Rolle von Natriumadatomen als potenzielle Promotoren von C- C-Kopplungsreaktionen an der Oberfläche. Am Beispiel von Hexaazatriphenylen (HAT)- Molekülen konnten wir die besondere kooperative katalytische Rolle von Natrium- und nativen Metalladatomen bei der Steuerung sowohl der Polymerisation als auch der Regioselektivität des Polymerisationsprozesses nachweisen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung