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Politische Biographien im Generationsverlauf 1945-1989. Politisches Handeln und Prozesse der Sanktionierung und Inhaftierung in Ost- und Westdeutschland
Antragstellerin
Dr. Martina Schiebel
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 43229274
Im Zentrum des Forschungsprojekts steht der Zusammenhang von biographischen Erfahrungen, politischer Sozialisation und politischem Handeln mit staatlich-politischen Sanktionsinstrumenten der Bundesrepublik und der DDR von 1945 bis 1989. In einer biographieanalytischen Perspektive werden Personen untersucht, die als nicht system- bzw. verfassungskonform definiert wurden und aufgrund ihres (politischen) Verhaltens verschiedene Repressionen, wie Strafverfolgungen, Berufsverbote oder Inhaftierungen erfahren haben. Gruppierungen verschiedener politischer Couleur, unterschiedliche Milieus und Generationen werden einbezogen. Gefragt wird nach dem Einfluss staatlicher Sanktionen auf die politischen Biographien sowie, ob und inwiefern sich ein Wechsel des gesellschaftspolitischen Kontextes (durch Ausreise, Flucht oder Freikauf) - sowohl von Ost nach West als auch umgekehrt - auf das politische Handeln der Akteure ausgewirkt hat. Die politischen und rechtlichen Grundlagen, die Strafverfolgungs- und Inhaftierungspraxen und deren Veränderungen werden historisch-soziologisch rekonstruiert und - wenn nötig - ergänzend statistisch erfasst. Dabei werden Verflechtungen und Abgrenzungen beider deutscher Staaten in den Blick genommen, wodurch ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Politik in Deutschland geleistet werden kann. Der Einfluss öffentlich-medialer Diskurse auf politisches Handeln und auf die politische Erinnerungskultur der Bundesrepublik wird darüber hinaus diskursanalytisch untersucht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen