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Folsäuretherapie bei Patienten mit Kearns-Sayre-Syndrom (KSS) und zerebraler Folatdefizienz - mitoFolat

Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432668322
 
Das Kearns-Sayre-Syndrom (KSS) ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung, die zum Verlust der motorischen und kognitiven Fähigkeiten, zu Fieberkrisen und zum frühen Tod führt. Die genetischen Ursachen sind große de novo mtDNA-Deletionen und/oder Duplikationen. Das KSS ist mit einem zerebralen Folatmangel assoziiert, der durch niedrige Konzentrationen des aktiven Folatmetaboliten 5-Methylentetrahydrofolat (5MTHF) im Liquor trotz normaler Folatkonzentrationen im Plasma gekennzeichnet ist. Nachdem in den letzten Jahren der zerebrale Transportmechanismus des Folats aufgeklärt werden konnte, bieten sich nun neue therapeutische Möglichkeiten, die Neurodegeneration aufzuhalten. Heilversuche mit Folinsäure bzw. Folsäure bei einzelnen KSS-Patienten zeigten eine Verbesserung des klinischen Zustands und einen Rückgang von Veränderungen der weißen Hirnsubstanz. Bisher wurden jedoch weder eine klinische Studie durchgeführt, noch ein Behandlungsprotokoll zur Folinsäuresupplementierung bei KSS etabliert. Die beantragte klinische Studie für Patienten mit KSS untersucht erstmals systematisch die Wirkung der oralen und intravenösen Folinsäuregabe auf Folat-Metaboliten und Proteine im Liquor, auf den klinischen Verlauf sowie auf die Veränderungen der weißen Hirnsubstanz. Die Studie hat das Potenzial, eine neuroprotektive und neuroregenerative Therapie für KSS zu etablieren, die möglicherweise auch bei verwandten mitochondrialen Erkrankungen sowie anderen zerebralen Folatmangelzuständen anwendbar ist.
DFG-Verfahren Klinische Studien
 
 

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