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Die Nahrungsmittelversorgung westafrikanischer Städte und deren Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit städtischer Nahrungssysteme

Antragstellerin Dr. Hanna Karg
Fachliche Zuordnung Humangeographie
Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Physische Geographie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432730568
 
Das schnelle Wachstum von Städten in Westafrika verändert auch deren Nahrungssysteme grundlegend. Dies hängt mit der steigenden städtischen Nachfrage nach Lebensmitteln, dem Rückgang der Subsistenzwirtschaft und veränderten Ernährungsgewohnheiten zusammen. Diese Transformationsprozesse vergrößern die räumliche Kluft zwischen Nahrungsmittelkonsum und -produktion und beeinflussen, wie Lebensmittel in die Städte gelangen. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, woher die Städte in Westafrika ihr Essen beziehen und welche Faktoren die Nahrungsmittelversorgung und -verteilung bestimmen. Frühere Forschungen im Rahmen des UrbanFoodPlus-Projekts haben von 2013 bis 2017 die Erhebung empirischer Daten zu städtischen Nahrungsmittelströmen in vier westafrikanischen Städten zu verschiedenen Jahreszeiten ermöglicht. Diese Daten liefern jedoch keine Informationen über die Ursachen dieser Nahrungsmittelströme und deren Auswirkungen auf Nahrungssysteme. Ziel dieses Projekts ist es, über deskriptive Fallstudien hinaus die zugrundeliegenden Mechanismen für die aktuelle Nahrungsmittelversorgung aufzuzeigen sowie die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit städtischer Nahrungssysteme zu bewerten. Die vorgeschlagene Forschung verfolgt drei Hauptziele: Zum einen sollen funktionale Beziehungen zwischen standortspezifischen Faktoren und der Art der Nahrungsmittelversorgung erstellt werden, welche Vorhersagen für andere Untersuchungsstandorte in Westafrika erlauben. Zweitens werden die Auswirkungen des derzeitigen Versorgungssystems auf die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der städtischen Nahrungssysteme bewertet. Drittens wird die Studie analysieren, inwieweit Nahrungssysteme durch bestehende politische Strategien beeinflusst werden, und zur Formulierung von Empfehlungen, unter Berücksichtigung zukünftiger Szenarien, beitragen. Das Institut für Ressourcen, Umwelt und Nachhaltigkeit der Universität von British Columbia (Vancouver, Kanada) wird die Umsetzung der Forschungsziele 1 und 2 unterstützen. Das dritte Forschungsziel wird im SWAC (The Sahel and West Africa Club, Paris, Frankreich) durchgeführt. Das vorgeschlagene Projekt wird statistische und räumliche Analysemethoden anwenden und eine Systemperspektive einnehmen. Es berücksichtigt städtische Nahrungsmittelsysteme und ihre Aktivitäten von der Produktion bis zum Verbrauch sowie deren (ferngekoppelte) Interaktion mit anderen Systemen. Es wird verschiedene räumliche Skalen überbrücken und Wissenschaft mit Politik verbinden. Das Vorhaben wird dazu beitragen, unser Verständnis städtischer Nahrungsmittelsysteme in Westafrika zu verbessern, einer Region, in der der Mangel an zuverlässigen Daten ein großes Problem darstellt.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Frankreich, Kanada
 
 

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