Detailseite
Projekt Druckansicht

Akademisch Beschäftigte ‚in Bewegung‘: Eine methodenplurale Untersuchung des Zusammenhangs von sozialer und räumlicher Mobilität in der Wissenschaft

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432833133
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt untersucht die räumliche Mobilität von Wissenschaftler*innen aus drei Disziplinen (Biologie, Informatik, Soziologie) in unterschiedlichen Karrierephasen (Promotions-, Postdocphase, Professur): Wie oft und unter welchen Bedingungen pendeln sie, ziehen um oder absolvieren Auslandsaufenthalte? Welchen Einfluss hat die räumliche Mobilität auf die Karrierechancen? Den Ausgangspunkt stellt die zeitdiagnostische Beobachtung dar, dass Gesellschaften zunehmend mobiler werden und sich hierdurch Chancen, aber auch Anforderungen an Individuen ergeben. In der Wissenschaft ist für Mobilität charakteristisch, dass einerseits eine grundlegend international ausgerichtete Forschung und die Honorierung von Auslandskontakten eine wichtige Rolle spielen, andererseits die Anstellungsbedingungen im sog. akademischen Mittelbau in aller Regel befristet sind und Stellenwechsel häufig auch Ortswechsel erfordern. Damit zeigt sich, dass sich berufsbedingte räumliche Mobilität in diesem Feld häufig in einem ambivalenten Spannungsfeld zwischen Anforderung und Möglichkeit bewegt. Das Projekt kombiniert empirisch insbesondere eine standardisierte Online-Befragung mit vertiefenden Leitfadeninterviews. Im Zentrum steht eine Verlaufsperspektive, die retrospektiv auch Veränderungen der phasenspezifischen Bedingungen und Haltungen in den Blick nimmt. Die quantitativen Ergebnisse zeigen u.a., dass Wissenschaftler*innen in der Postdocphase besonders mobil sind. Räumliche Mobilität erweist sich durchaus als Pluspunkt für die Karriere, die subjektiven Haltungen sprechen allerdings dafür, dass Mobilität in der Wissenschaft keine unhinterfragte Normalität darstellt, sondern differenzierter in ihrem Möglichkeits- und zugleich Anforderungscharakter zu sehen ist. Insbesondere die qualitativen Daten verweisen auf komplexe Bedingungskonstellationen, speziell im Kontext von Paarbeziehungen und Elternschaft.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • „Erforschung von sozialer und räumlicher Mobilität im Kontext akademischer Karrierewege: Konzeptionelle Ansätze und methodischer Zugriff“. Vortrag im Rahmen des Workshops Transnationales Sampling und die quantitative Forschung zu Mobilitätsprozessen, Hamburg, 1/2020.
    Kohrs, S.
  • „Erforschung räumlicher und sozialer Mobilität im Kontext akademischer Karrierewege“. Vortrag beim „Projekte & Publikationen“-Plenum, HS Niederrhein, Mönchengladbach, 11/2021.
    Nonnengart, S.
  • „Räumliche und soziale Mobilität(en) erforschen: Herausforderungen und Erkenntnisse eines methodenpluralen Forschungsprojekts“. Vortrag beim Online-Workshop Methodenplurale Forschungsdesigns des Arbeitskreises Mixed Methods der DGS, digital, 11/2021.
    Neumann, B.
  • „Akademiker*innen in Bewegung?! Method(olog)ische Reflexionen entlang eines Forschungsprojekts zu sozialer und räumlicher Mobilität“. Vortrag auf der Tagung Mixed Methods in der Sozialstrukturanalyse an der Universität Göttingen, 4/2022.
    Neumann, B.
  • „Un-/Gleiche Prekarität?! Wissenschaftsinterne Unterschiede der Arbeits- und Anstellungsbedingungen in Informatik, Biologie und Soziologie“. Vortrag in der Ad-Hoc-Gruppe „‚Innerhalb‘ und ‚außerhalb‘ der Wissenschaft als (zunehmend) polarisierte Welten“ auf dem 41. Kongress der DGS, Bielefeld, 9/2022.
    Neumann, B.
  • Un-/Gleiche Prekarität?! Wissenschaftsinterne Unterschiede der Anstellungsbedingungen in Informatik Biologie und Soziologie. In: Villa, P.-I. (Hrsg.): Polarisierte Welten. Verhandlungen des 41. Kongresses der DGS 2022.
    Neumann, B.
  • „Spatial and social mobility in academic careers. Mobility patterns, career stages and disciplinary peculiarities“. Vortrag beim Workshop „Current Perspectives on Spatial Mobilities“ des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg, 3/2023.
    Neumann, B. & Nonnengart, S.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung