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Tadschikisches Becken und südwestlicher Tian Shan, nordwestliche Indien-Asien Kollisionszone: Zeitliche Einordnung der Beckeninversion und assoziierte Entwicklung des Deformationsfeldes

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 433506869
 
Das tadschikische Becken und der südwestliche Tian Shan bilden die nordwestliche Spitze der Indien-Asien Kollisionszone. Die Inversion des Beckens in einen Falten-Überschiebungsgürtel mit west-gerichteter Kinematik erfolgte wahrscheinlich im Oligozän-Neogen. Der Falten-Überschiebungsgürtel ist charakterisiert durch westwärts-konvexe Faltenzüge und ein basales Dekollement in Evaporiten des Jura. Der südwestliche Tian Shan bildet das Vorland, das in den Deckenbau mit einbezogen ist. Der Falten-Überschiebungsgürtel stellt eine asymmetrische (rotationale) Gleitdecke dar, die den gravitativen Kollaps der Kruste des Pamir-Plateaus mit der Verkürzung in der Depression des tadschikischen Beckens verbindet. Aufbauend auf Studien meiner Gruppe werden wir zunächst ein vollständiges Verständnis der Entwicklung der Deformation während der Inversion des tadschikischen Beckens über eine "Paläostress"-Studie entwickeln. Das Ergebnis wird die Etablierung einer detaillierten relativen Deformationsfeldentwicklung sein, die von frühen, rotierten Strukturgefügen zu späten, nicht oder wenig rotierten Gefügen reicht. Letztere sollten dem heutigen Verformungsfeld nahekommen/entsprechen. Dann werden wir die bestehende thermochronologische Daten vervollständigen, indem wir zusätzliche Proben unter Verwendung der Apatit-Spaltspuren- und (U-Th)/He-Methoden datieren. Mit diesen Daten erhalten wir eine regionale Altersdatenbank, die es uns erlauben wird, die zeitliche Entwicklung der Inversion des tadschikischen Beckens zu interpretieren. Schließlich wollen wir die Verformungsgeschichte des tadschikischen Falten-Überschiebungsgürtels mithilfe der U-Pb-Calcit-Geochronologie datieren, um eine absolute zeitliche Einstufung der Störungsaktivität zu erhalten. Ziel dabei ist es, eine detaillierte Datierung der Deformationsstrukturen, die sich vor, gleichzeitig mit und nach der Faltung und der Rotation um vertikale Achsen gebildet haben. Wir erwarten, das Einsetzen der Inversion im gesamten Becken datieren können. Desweiteren erwarten wir ein Verständnis der zeitlichen Abfolge der nachfolgenden Reaktivierung in verschiedenen Teilen des Beckens.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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