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Bildungsmedien 4.0? Eine Analyse zu den Veränderungen von Produktion und Vermittlungswissen im Feld der Bildungsmedien

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 434442427
 
Im Forschungsvorhaben „Bildungsmedien 4.0?“ werden zum einen die Veränderungen der Produktion von digitalen und analogenBildungsmedien untersucht und zum anderen die Transformationen des in ihnen enthaltenen Vermittlungswissens in den Medien, die – so unsere These – damit einhergehen. Veränderte Produktionsbedingungen deuten auf eine fortschreitende Ökonomisierung der gesamten Bildungsmedienproduktion. Die Digitalisierung wirkt hierbei als Katalysator eines Strukturwandels der Bildungsmedienproduktion. Parallel dazu gibt es im Feld der Bildungsmedien auch zunehmend private Akteure wie Stiftungen, Unternehmen und Internet-Plattformen, die digitale und analoge Materialien oftmals kostenlos für die Schule produzieren undanbieten. Auch bildungspolitischen Reformen tragen zu dem umfassenden Wandel des Bildungsmedienfelds bei sowie dieteilweise Liberalisierung von Zulassungspraktiken für Schulbücher, aber auch curriculare Reformen (Bildungsstandards,Kompetenzorientierung der Lehrpläne), die wiederum das Vermittlungswissen hinsichtlich didaktischer Strukturen, medialerFormate und Thematisierungsweise verändern. In der Studie sollen daher auf der einen Seite Schulbuchverlage als klassischeBildungsmedienproduzenten und ihre Produkte sowie neue private Anbieter wie Internet-Akteure (Plattformen), Unternehmen undLobbygruppen und gemeinnützig-öffentliche Akteure wie Stiftungen und Bundes-/Landeszentralen auf der anderen Seite vergleichend zum Thema ‚Ökonomie/ökonomische Bildung’ im Zeitraum von 1995-2018 untersucht werden. Dabei werden sowohl die produzierten Bildungsmedien für die Altersstufe/Zielgruppe Sekundarstufe I diskursanalytisch mit Blick auf Vermittlungswissen und Thematisierungsweise hin analysiert als auch die Akteure/Produzenten zu den Veränderungen im Bildungsmedienfeldmittels Exper-teninterviews befragt. Darüber hinaus sollen gemäß der feldtheoretischen Sichtweise, die hier entfaltet wird, die Positionierung der Akteure im Feld der Bildungsmedien ermittelt werden. Die leitenden Fragestellungen lauten: Wie verändern sich aus Sicht der beteiligten Akteure die Produktionsbedingungen, deren Strategien und Legitimationen? Welche (Selbst-) Positionierungen, Netzwerkstrukturen und Machtkonfigurationen (Zentrum-Peripherie-Verhältnisse, Hierarchien oder Tendenzen zu Monopolisierung/Oligopolisierung) lassen sich im Feld vor allem mit Blick auf alte und neue Akteure ausmachen? Wie wird Professionalität definiert bzw. lässt sich ein ‚neues Professionsverständnis’ erkennen? In welcher Weise verändert sich das Vermittlungswissen in Bildungsmedien? Welche inhaltlichen Unterschiede zwischen den Materialien verschiedener Anbieter zeigen sich (Thematisierungsformen)? Lässt sich empirisch die These der Entdidaktisierung und thematischer Unterkomplexität von Vermittlungswissen in neuen Medien bestätigen?
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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