Mittelalterliche Handschriften: Die Katalogisierung von elf restituierten mittelalterlichen Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
Mittelalterliche Geschichte
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Mit Hilfe der Beschreibungen der bislang als "Kriegsverluste" geltenden Handschriften des Kataloges zum Hauptbestand an mittelalterlichen Handschrift der ULB Bonn gelang Ende 2017 bei Sotheby’s (London) die Identifikation von elf Codices aus Brüsseler Privatbesitz (S 89, S 296, S 298,1, S 315, S 333, S 386, S 391, S 1682, S 1946, S 1948, S 1952). Weitere Recherchen ergaben, dass sich in dieser Provenienz auch Dutzende bislang verschollene Inkunabeln und mehreren Hundert Frühdrucke des 16. und 17. Jahrhunderts aus ehemaligem Bonner Besitz befanden, darunter auch seltene Bücher zur Ornithologie. Was die mittelalterlichen Handschriften betrifft, kam damit auf einen Schlag mehr als ein Drittel aller Bonner Handschriften, bei denen der Verbleib nach 1945 ungeklärt war, wieder ans Licht. Dies nährt die Hoffnung, vielleicht irgendwann auch die restlichen 20 Stücke wieder aufzufinden. Nachdem die elf Handschriften 2018 nach Bonn zurückgegeben worden waren, konnten diese nach Restaurierung und Digitalisierung in einem vom 1. April 2020 bis zum 31. Januar 2021 laufenden, wiederum von der DFG geförderten Projekt tiefenerschlossen werden. Die Beschreibungen, welche damit auf das Niveau des Hauptkataloges gebracht werden konnten, sind zusammen mit den kompletten Digitalisaten über die Handschriftendatenbank recherchierbar.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Ein kapitaler Bücherdiebstahl. Jahrbuch für Buch- und Bibliotheksgeschichte, 5. 2020, S. 131-190, ISBN: 978-3-8253-4747-5.
Michael Herkenhoff, Birgit Schaper