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Ontogenese, Kosten und Informationsgehalt sexuell selektierter Signale
Antragsteller
Dr. Henrik Brumm
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung von 2007 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 43681584
Vogelgesang ist eines der wichtigsten Modelle zur Erforschung der sexuellen Selektion und der Kommunikation bei Tieren. Da aus theoretischen Überlegungen ein möglichst lauter Gesang für ein Vogelmännchen von Vorteil ist, um Paarungspartner anzulocken und Rivalen auf Distanz zu halten, wurde vermutet, dass territoriale Singvögel stets so laut wie möglich singen. Jüngste Befunde zeigen jedoch, dass Vögel nicht per se mit maximaler Amplitude singen, sondern dass sie die Intensität ihrer Lautäußerungen in Abhängigkeit von Umweltfaktoren regulieren. Dies deutet darauf hin, dass die Produktion lauten Gesangs Beschränkungen unterliegen muss. Über den Einsatz der Gesangsamplitude und ihre Kosten ist bislang allerdings nur wenig bekannt. Ziel des Projektes ist eine umfassende Analyse des Vogelgesangs auf proximater als auch auf ultimater Ebene. Zu diesem Zweck wird sowohl der Einsatzes, der Informationsgehalts als auch die Kosten der Gesangsamplitude unter Verwendung bioakustischer, endokrinologischer und verhaltensenergetischer Methoden untersucht. Dabei soll überprüft werden, ob und in wie weit die Gesangsamplitude sexuell selektiert wird und welche Information die Lautstärke des Gesangs kodiert. Darüber hinaus werden sowohl die metabolischen Kosten des lauten Singens als auch Fitnessverluste durch Prädation quantifiziert, sowie untersucht in wie weit die Lautstärke des Gesangs durch soziales Lernen während der Ontogenese modifiziert wird.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen