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Wirtschaftliche Chancen für Frauen durch Beschäftigung im Schnittblumensektor und Effekte für die eigene Gesundheit und den Ernährungsstatus von Kindern

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 436991051
 
Struktureller Wandel und die schrittweise Verschiebung von Arbeitskräften aus der Landwirtschaft in die Industrie und den Servicesektor sind integrale Bestandteile der wirtschaftlichen Entwicklung. In einigen Ländern Afrikas kommt hinzu, dass der Export von Gartenbauprodukten – wie Schnittblumen, Südfrüchte und Gemüse – boomt, und in diesem Bereich neue Arbeitsplätze insbesondere für ungelernte Landarbeiter entstehen. Gartenbauprodukte für den Export werden vor allem von größeren Firmen produziert, aber die Produktion ist sehr arbeitsintensiv. Insbesondere Frauen aus armen Haushalten im ländlichen Raum werden häufig für Tätigkeiten auf dem Feld, in den Gewächshäusern und in der Verarbeitung eingesetzt. Frühere Studien haben gezeigt, dass diese Art der Beschäftigung für Frauen zu höheren Haushaltseinkommen, Emanzipation, geringerer Armut und verbesserter Ausbildung für Kinder beitragen kann. Allerdings können durch diese Beschäftigung von Frauen auch wichtige Ernährungs- und Gesundheitseffekte entstehen, die bisher kaum untersucht worden sind. Beispielsweise kann die Ernährung von Kindern durch Einkommenseffekte positiv beeinflusst werden, gleichzeitig können sich durch die verringerte verfügbare Zeit für die Kinderbetreuung aber auch negative Effekte ergeben. Die Gesundheit der Frauen selbst kann durch den Kontakt mit chemischen Pestiziden und andere Mechanismen beeinflusst werden. Das gilt insbesondere für den Schnittblumensektor, weil dort besonders viele Pestizide zum Einsatz kommen. In diesem Forschungsprojekt werden die Auswirkungen der Beschäftigung von Frauen im Schnittblumensektor auf die Ernährung und Gesundheit der Frauen selbst und ihrer Kinder analysiert. Hierzu werden Daten in Äthiopien erhoben und mit Hilfe ökonometrischer Modelle analysiert. Ernährungseffekte werden unter anderem mit anthropometrischen Indikatoren bewertet. Für die Analyse von Gesundheitseffekten werden sowohl subjektive Gesundheitsdaten als auch objektive Parameter erfasst und ausgewertet. Über ein quasi-experimentelles Design und statistische Methoden zur Reduktion von Endogenitätsproblemen sollen vorsichtig kausale Wirkungszusammenhänge identifiziert werden. Der Schnittblumensektor in Äthiopien ist in den letzten Jahren rasch gewachsen. Ähnliche Entwicklungen werden auch in einigen anderen afrikanischen Ländern beobachtet. Da die hier genannten Zusammenhänge bisher nirgends umfassend untersucht wurden, kann die Forschung über das empirische Beispiel hinaus zur Forschungsrichtung beitragen. Ebenso können wichtige politische Handlungsoptionen abgeleitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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