Bewertung des aktuellen Stands der Berücksichtigung der Besonderheiten von Time-to-event Analysen in Metaanalysen: Re-analyse systematischer Reviews und Implementierung von Handlungsanleitungen
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Meta-Analysen zu Time-to-event Endpunkten sind mit spezifischen Herausforderungen assoziiert. Ziel unseres Projekts war es, den Umgang von Autor:innen von systematischen Reviews mit diesen Herausforderungen anhand einer meta-epidemiologischen Studie zu erheben sowie zielgerichtete Handlungsanleitungen für Meta-Analysen zu Time-to-event Endpunkten zu erstellen. Die meta-epidemiologische Studie wurde in zwei separaten Arbeiten zur Veröffentlichung eingereicht. Die erste Arbeit untersuchte die Eigenschaften und Berichterstattung von Time-to-event Meta-Analysen in 100 Reviews und deren 217 Time-to-event Reviewendpunkten. Wir konnten zeigen, dass die Berichterstattung uneinheitlich und teilweise unzureichend geschah. Endpunktdefinitionen, zum Beispiel, waren für weniger als die Hälfte der Endpunkte verfügbar. Allgemeine Reviewmethodik wurde eingeschränkt berichtet. Time-to-event Daten wurden mit großer Variabilität aus Studienpublikationen gewonnen. Mangelhaft zeigte sich die Berücksichtigung von Studieneigenschaften mit Relevanz für die Verlässlichkeit von Timeto-event Analysen, wie variables Follow-Up zwischen Studien, informative Zensierung, konkurrierende Ereignisse und proportionale Hazards. In der zweiten Arbeit haben wir die Charakteristika und Berichterstattung von Studien in Meta-Analysen einer Strichprobe der zuvor betrachteten Reviews systematisch untersucht. Insgesamt 235 Einzelstudien mit 315 Time-to-event Analysen waren in primäre Meta-Analysen und Meta-Analysen zum Gesamtüberleben eingeschlossen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch Analysen in Studienpublikationen unter Berichteinschränkungen leiden. Endpunktdefinitionen, Zensierungsmechanismen und Daten zum Endpunkt Follow-Up, zum Beispiel, sind lückenhaft verfügbar gewesen. Time-to-event Daten, die in Studienpublikationen für individuelle Analysen verfügbar gewesen sind, variierten und Reviewautor:innen berichteten diese Informationen für die in ihre Reviews eingeschlossenen Studienschätzer selten. Studieneigenschaften mit Relevanz für Verlässlichkeit von Time-toevent Endpunkten wurden nur sporadisch in den Studienpublikationen adressiert. Um den aufgedeckten Mängeln entgegenzuwirken und die Qualität von Meta-Analysen zu Time-to-event Endpunkten zielgerichtet zu verbessern, entwickeln wir eine Berichtsleitlinie, die methodische Anleitungen ergänzt. Die Entwicklung wird durch ein Komitee aus internationalen Expert:innen geleitet, mit Federführung bei der Antragstellerin. Nach den Ergebnissen der meta-epidemiologischen Studie wurden 21 potentielle Berichtselemente, einschließlich Erläuterungen und Begründungen, festgelegt und durch das Komitee konsentiert. Eine Stakeholder-Umfrage wird die Elemente der Liste priorisieren und sie inhaltlich sowie formal anpassen. Nach den Ergebnissen der Umfrage werden die finalen Elemente der Berichtsleitlinie festgelegt. Neben einer Veröffentlichung sollen sie u.a. Eingang in das Cochrane Handbook finden und über Webinare implementiert werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Time-to-event analyses in meta-analyses: meta-epidemiological assessment of systematic reviews and their included randomized controlled trials (META-TTE) [Internet]. OSF
Kreuzberger, N.; Skoetz, N.; Bender, R.; van Dalen, E.; Hemkens, L.G.; Monsef, I.; Trivella, M. & Goldkuhle, M.
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Transparent reporting of meta-analyses of time-to-event outcomes based on aggregate data from randomized trials of interventions (META-TTE reporting guideline) [Internet]. OSF
Goldkuhle, M.; Kreuzberger, N.; Bender, R.; Bora, AM; Burdett, S.; Hirsch, C.; Iannizzi, C.; Fisher, D.; Tierney, J. & Skoetz, N.
