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Untersuchungen zur Rolle von mikrobiellen Antigenen als treibende Allergene in der atopischen Dermatitis

Antragsteller Dr. Lennart Rösner
Fachliche Zuordnung Dermatologie
Rheumatologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437119072
 
Die menschliche Haut ist mit einer Vielzahl unterschiedlicher Mikroorganismen besiedelt, dem Haut-Mikrobiom. Mittels Next-Generation-Sequenzierungen konnte gezeigt werden, dass die Diversität des Mikrobioms auf Hautläsionen bei Patienten mit atopischer Dermatitis (AD) drastisch reduziert und mit einem Anteil von bis zu 90% deutlich zu Gunsten von Staphylococcus aureus verschoben ist. Weiterhin ist bekannt, dass Mikroorganismen im Allgemeinen und S. aureus im Besonderen die Entzündungsreaktion bei AD verstärken können.Dem vorgeschlagenen Projekt liegt die Hypothese zugrunde, dass die Antwort des adaptiven Immunsystems bei Patienten mit AD gegen mikrobielle Antigene dysreguliert ist, was zum einen die allergische Entzündung antreibt und zum anderen das Wachstum von S. aureus begünstigt.Bei der Untersuchung der Mechanismen der adaptiven Immunantwort gegen S. aureus bei AD stehen sowohl Mitglieder der S. aureus Allergenfamilie der Serin-ähnlichen Proteasen (Spl) als auch S. aureus Superantigene im Vordergrund. Patienten mit allergischem Asthma zeigen als Antwort auf Spl eine starke Th2-dominierte allergische Entzündungsreaktion, und erste eigene Ergebnisse sprechen für eine Sensibilisierung auch bei AD. Gegen S. aureus Superantigene sind im Serum von Patienten mit AD häufig IgE-Antikörper messbar, was eine adaptive T-Helferpopulation voraussetzt, über die bisher wenig bekannt ist. Neben S. aureus werden in diesem Projekt adaptive Immunantworten auf Staphylococcus epidermidis und Streptococcus salivarius untersucht. Für diese kommensalen Bakterien der Haut wurden bereits Eigenschaften beschrieben, die der Entzündung entgegenwirken können. Die Immunantworten sollen sowohl qualitativ als auch quantitativ analysiert werden. So soll die Frequenz Antigen-spezifischer T-Lymphozyten bei sensibilisierten Patienten im Vergleich zu Gesunden ermittelt und der Anteil dieser in der läsionalen Haut bei AD untersucht werden. Im Weiteren soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern einzelne T-Zell-Klone die Immunantwort auf mikrobielle Antigene dominieren, und ob sich immundominante T-Zell-Epitope, die von therapeutischem oder diagnostischem Nutzen sein könnten, definieren lassen.Zusammengefasst streben wir an, die adaptive, zelluläre Immunantwort gegen S. aureus im Vergleich zu Kommensalen besser zu verstehen. Die Hautentzündung in AD könnte durch eine starke T-Zell-vermittelte Immunantwort gegen S. aureus-Proteine angetrieben, verstärkt und/oder aufrechterhalten werden. In diesem Kontext soll überprüft werden, inwiefern Antigene von S. aureus Majorallergene/mikrobielle Allergene bei AD darstellen. Ein tieferes Verständnis zielt auch darauf ab, neue Zielstrukturen für die Therapie der atopischen Dermatitis zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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