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Eine Pilotstudie zur klinischen Wirksamkeit von Thrombozytenreichem Plasma (PRP) zur Behandlung der endokrinen Therapie-induzierten Alopezie (EIA) und der permanenten Chemotherapie-induzierten Alopezie (pCIA) bei Brustkrebspatientinnen.

Antragsteller Dr. Christian Menzer
Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Dermatologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437123420
 
Brustkrebs ist der häufigste Krebs bei Frauen mit über 2 Millionen neu-berichteten Fällen weltweit im Jahr 2018. Der Einsatz moderner Chemotherapien und anti-hormoneller Therapien führte zu Überlebensraten von mehr als 80% in frühen Stadien. Die anti-hormonellen (endokrinen) Therapien werden für einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren empfohlen. Daher können Langzeit-Nebenwirkungen wie Haarausfall die Lebensqualität dieser Patientinnen erheblich beeinflussen. 8% der Patientinnen beenden eine Hormontherapie aufgrund des Haarausfalls. Bis zu 25% leiden unter Haarausfall aufgrund der Reduktion von weiblichen Hormonen durch die Krebsbehandlung. Zusätzlich kommt es bei bis zu zwei Dritteln der Patientinnen, die mit Chemotherapie behandelt wurden, nicht zum vollständigen Wiederwuchs der Haare. Dies kann ein psychisch belastendes Erlebnis sein.Aktuell stehen nur begrenzte Therapieoptionen für diese Frauen zur Verfügung. Minoxidil ist eine topische Behandlung, welche die Durchblutung zu den Haarfollikeln begünstigt. Alternativ hat das systemische Blutdruckmittel Spironolacton Wirksamkeit gezeigt. Für Patientinnen, die nicht auf Minoxidil oder Spironolacton ansprechen, besteht die Notwendigkeit zur Entwicklung weiterer wirksamer Therapien.Thrombozytenreiches Plasma wurde zuerst in der Orthopädie zur Beschleunigung der Heilung von Sportverletzungen verwendet, findet jedoch zunehmende Verwendung in den Bereichen oberflächliche Wunden, Anti-Aging und Haarausfall. Blutplättchen (Thromboyzten) sind ein Bestandteil des Bluts, der eine hohe Konzentration an anti-inflammatorischen und Wachstums-stimulierenden Proteinen besitzt. PRP wird durch Zentrifugation von Patientenblut gewonnenBei Frauen mit Wechseljahre-bedingtem Haarverlust konnten PRP-Injektionen einen signifikanten Unterschied in Haardichte und Haardicke bewirken, auch wenn bereits eine Behandlung mit Minoxidil oder systemischem Medikament erfolgt war. Der Haarverlust durch endokrine Therapie bei Brustkrebspatientinnen ähnelt sehr dem Haarverlust durch die Wechseljahre, sodass ein positiver Effekt einer PRP-Behandlung in dieser Patientengruppe zu erwarten ist.In dieser Pilotstudie möchten wir Brustkrebspatientinnen mit PRP behandeln, die unter endokriner Therapie-bedingtem (EIA) oder permanentem Chemotherapie-bedingtem Haarausfall leiden. 14 Patientinnen jeder Entität, EIA und pCIA, sollen eingeschlossen werden. Die Patientinnen erhalten PRP-Injektionen auf einer Seite der Kopfhaut, während die andere Seite als Kontrolle unbehandelt bleibt. PRP wird in dieselbe Kopfhauthälfte alle 4 Wochen über 12 Wochen in einem Rastermuster injiziert. Die Wirksamkeit der Behandlung wird 12 und 24 Wochen nach Start der PRP-Injektionen beurteilt. Ebenso wird die Auswirkung auf die Lebensqualität untersucht. Nach 24 Wochen können Patientinnen bei nachgewiesener Wirksamkeit im Sinne eines Crossover-Designs eine Behandlung der unbehandelten Gegenseite der Kopfhaut im Rahmen der Studie erhalten.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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