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Vorteile der beruflichen Nutzung sozialer Medien

Antragstellerin Professorin Dr. Sonja Utz
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437132708
 
Die Forschung zu sozialen Medien hat bislang die Vorteile, die sich aus der Nutzung für berufliche Zwecke ergeben, wie z.B. der Zugang zu Informationen, weitgehend vernachlässigt. Frühere Arbeiten haben entweder untersucht, wie die Nutzung sozialer Medien die Struktur des sozialen Netzwerks beeinflusst oder die Verarbeitungsprozesse betrachtet. Gerade Ambient Awareness, das Wissen darüber, wer im Netzwerk was weiß, das durch das regelmäßige Überfliegen von Posts auf sozialen Medien entsteht, gilt als vielversprechend, da beiläufige Prozesse weniger kognitiven Aufwand benötigen. Ziel dieses Projekts ist es, durch die Integration interpersoneller (Hinzufügen von Kontakten und damit Gestaltung des Informationsinputs) und intrapersoneller Prozesse (Verarbeitung der Information) ein tieferes Verständnis für die Effekte der Nutzung von Social Media für berufliche Zwecke zu gewinnen.Wir argumentieren, dass Networking diese beiden Prozesse verbindet, da es einerseits Größe und Zusammensetzung des Online-Netzwerks beeinflusst und damit den Inhalt des Social Media News Feeds prägt. Andrerseits nehmen wir an, dass bessere Netzwerker auch Social Media häufiger und/oder effizienter nutzen und damit mehr Ambient Awareness entwickeln.Das zweite Ziel ist es, die unterschiedliche zeitliche Dynamik der Prozesse zu erforschen und zu erklären, wie die Nutzung von Social Media Informationsvorteile und Kreativität erhöht. Der Aufbau und die Pflege eines Netzwerks zahlt sich langfristig aus, während die Vorteile der Informationsverarbeitung kurzfristig angenommen werden. Das dritte Ziel ist es, die Genauigkeit und die automatische vs. kontrollierte Natur von Ambient Awareness weiter zu untersuchen.Um das übergeordnete Modell zu testen und die unterschiedliche zeitliche Dynamik zu berücksichtigen, führen wir eine measurement burst Feldstudie durch, bei der Experience Sampling und Längsschnittstudien kombiniert werden. Wir werden Wissensarbeitern über einen Zeitraum von einem Jahr verfolgen. Alle drei Monate werden Änderungen in den Online-Netzwerken, Ambient Awareness, Informationsvorteile und Kreativität erfasst. Zusätzlich werden wir zwei Perioden haben, in denen die Teilnehmer eine Woche lang zweimal am Tag ihre aktuelle Nutzung sozialer Medien, Informationsvorteile und Kreativität an diesem Halbtag berichten. Dies ermöglicht es uns, Kurzzeiteffekte von Effekten zu trennen, die sich im Laufe der Zeit entfalten.Um die Genauigkeit von Ambient Awareness zu überprüfen, werden wir zunächst in einer Feldstudie mit aktiven Twitter-Nutzern nicht nur die selbst berichtete Ambient Awareness erfassen, sondern auch die Genauigkeit beurteilen. In einer Reihe von Experimenten werden wir etablierte Methoden der sozialen Kognition nutzen, um zu untersuchen, ob Ambient Awareness eher ein automatischer oder vielmehr ein kontrollierter Prozess ist. Das Netzwerkverhalten wird in all diesen Studien gemessen und mit der Genauigkeit von Ambient Awareness korreliert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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