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Diurnale systemische Entzündungs- und Resolutionsprozesse während Schlafrestriktion und Erholungsschlaf
Antragstellerin
Dr. Larissa Engert
Fachliche Zuordnung
Immunologie
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung
Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437206608
Chronische, unterschwellig ablaufende systemische Entzündungen sind an der Pathogenese zahlreicher humaner Krankheiten, wie Krebs, chronischer Schmerzzustände, kardiovaskulärer, neurodegenerativer und metabolischer Erkrankungen, beteiligt. Das weit verbreitete Verhaltensmuster von Schlafmangel während der Arbeitswoche mit nachfolgendem Erholungsschlaf am Wochenende fördert Entzündungsprozesse, welche nach dem Wochenende noch nicht komplett aufgelöst sind. Die Mechanismen, die dazu führen, dass diese Schlafgewohnheiten entzündliche Erkrankungen verursachen, sind bisher nur unzureichend verstanden. Jedoch wird angenommen, dass eine gestörte diurnale Immunfunktion zur Krankheitsentstehung beiträgt. Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, zugrundeliegende diurnale Mechanismen chronischer, unterschwellig ablaufender systemischer Entzündungs- und Resolutionsprozesse unter experimenteller Schlafrestriktion werktags mit nachfolgendem Wochenend-Erholungsschlaf zu untersuchen. Es wird vermutet, dass dieses Schlafverhalten zu einem Missverhältnis in der Expression und diurnalen Verteilung von Entzündungsmarkern (z.B. Produktion von Interleukin-6 durch Monozyten), klassischen Markern der Entzündungshemmung (z.B. Cortisol) sowie kürzlich entdeckten Resolutionsmarkern (z.B. Resolvine) führt und dadurch die Homöostase entzündlicher Prozesse stört, was langfristig die Krankheitsentstehung fördert. Dazu werden gesunde Probanden (50% weiblich) stationär in zwei 11-tägigen Studienprotokollen unter experimenteller Schlafrestriktion (4 Stunden Schlaf pro Nacht) mit Erholungsschlaf sowie unter Kontrollbedingungen (8 Stunden Schlaf pro Nacht) untersucht. Blutprobenahmen zu unterschiedlichen Tageszeiten zur Bestimmung immunologischer, endokrinologischer und molekularer Marker werden ergänzt durch kontinuierlich erfasste physiologische Variablen, etwa vegetative Funktionen und Schlafparameter. In den Blutproben soll untersucht werden, ob Schlafrestriktion während der Arbeitswoche die Homöostase zwischen Entzündung, klassischer Entzündungshemmung und Resolution stört. Dazu werden systemische entzündliche Prozesse unter besonderer Betrachtung diurnaler Unterschiede untersucht. Des Weiteren werden, als vollkommen neuer Ansatz in der Erforschung entzündungsfördernder Konsequenzen von Schlafmangel, die Funktion von Immunzellen sowie molekulare Resolutionsprozesse näher beleuchtet. Dieses Projekt dient dazu, Mechanismen der Krankheitsentstehung bei chronischem Schlafmangel zu identifizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse leisten einen grundlegenden Beitrag zur Beurteilung und Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Monika Haack, Ph.D.