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Thesaurus Linguarum Hethaeorum digitalis (TLHdig): Ein dynamisches und vielfach vernetztes online-Repositorium für transliterierte und tief annotierte Manuskripte aus hethitischen Tontafelsammlungen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Gerfrid G. W. Müller; Professorin Dr. Doris Prechel; Professorin Dr. Elisabeth Rieken; Professor Dr. Daniel Schwemer
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437298794
Ziel des Projekts "Thesaurus Linguarum Hethaeorum digitalis" (TLHdig) ist die Schaffung einer digitalen Infrastruktur für ein umfassendes Repositorium der keilschriftlichen Manuskripte aus den Tontafelsammlungen des hethitischen Anatolien und Nordsyrien (ca. 1600-1200 v. Chr.). Als eine zusätzliche Komponente der digitalen Infrastruktur Hethitologie-Portal Mainz (HPM; http://hethiter.net) wird TLHdig einen online-Zugang (open-access) zu ca. 30.000 transliterierten keilschriftlichen Manuskripten in hethitischer Sprache und in anderen von hethitischen Schreibern benutzten Sprachen geben (Luwisch, Palaisch, Hattisch, Hurritisch, Akkadisch, Sumerisch). Die Unicode-Kodierung der transliterierten Texte erfolgt sowohl nach Keilschriftzeichen als auch nach lateinischen Buchstaben; die hethitischen und akkadischen Texte sind mit linguistischen Metadaten annotiert; alle Manuskripte sind mit der Konkordanz der hethitischen Keilschrifttafeln (http://www.hethiter.net/hetkonk) verlinkt, aus der weitere Metadaten (Fundort, Datierung, Gattung, Joins, Bibliographie) abgerufen werden. Diese Eigenschaften unterstützen eine Nutzerschnittstelle, die eine komplexe Besuchbarkeit des Textkorpus erlaubt. Durch seine Einbindung in die digitale Infrastruktur HPM ist TLHdig vielfach mit anderen hethitologischen Forschungsressourcen vernetzt (z.B. kritische Texteditionen, Manuskriptkataloge, Bibliographien, Mediendatenbanken mit Fotos und 3D-Modellen von Keilschriftfragmenten). TLHdig wird auch von der hohen Akzeptanz des HPM in der wissenschaftlichen Community profitieren. Das Korpus der Keilschrifttexte aus hethitischen Fundorten wächst ständig. TLHdig wird daher als ein offenes und wachsendes Repositorium gestaltet. Ein Creator Interface wird eine einfache Einreichung neuer Texte ermöglichen und die Validierung der eingereichten Texte und ihre Konversion in ein TLHdig-kompatibles Format soweit als möglich automatisieren. In Hinsicht auf die Qualitätssicherung wird TLHdig einer durch Herausgeberschaft und Peer Review betreuten wissenschaftlichen Zeitschrift ähnlich betrieben werden. Die digitale Infrastruktur TLHdig wird als ein lebendes Archiv keilschriftlicher Manuskripte in Transliteration gestaltet. TLHdig ist daher weder ein lexikographisches noch ein texteditorisches Projekt, sondern wird als ein digitales Werkzeug jede Art von anspruchsvollerer philologischer, lexikographischer und linguistischer Forschung mit Bezug auf die Kultur und Geschichte der Hethiter unterstützen.
DFG-Verfahren
Publizieren und Lizenzieren (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)