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Cortisolbestimmung im Haar: Weitere Validierung und Anwendung in Studien diverser klinischer Stichproben

Subject Area Endocrinology, Diabetology, Metabolism
Term from 2007 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 43762358
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Das Projekt beschäftigte sich mit der grundlagenbezogenen Entwicklung und Anwendung der Methodik zur Cortisolbestimmung im Haar. Die Haarcortisolanalytik ist eine innovative Methode, von der angenommen wird, dass sie aufgrund einer kumulativen Einlagerung von Steroidhormonen in das Haar, erstmals ein retrospektives Maß langfristiger Cortisolspiegel liefert. Die Arbeiten des aktuellen Projekts konnten wichtige Evidenz zur Unterstützung dieser Annahmen liefern. Die grundsätzliche Validität der Methode konnte durch die Ergebnisse zweier Studien gestützt werden, in denen ein indirekter Validierungsansatz verwendet wurde. Hierbei wurden Gruppen mit bekannten Veränderungen der langfristigen Cortisolsekretion (Studie 1: Alkoholiker, abstinente Alkoholiker; Studie 2: Ausdauersportler) sowie gematchte Kontrollpersonen untersucht. Die Ergebnisse zeigten hypothesenkonforme Veränderungen der Haarcortisolspiegel in beiden Studien. Neben einer Bestätigung der Validität konnte auch die Annahme einer hohen Retest-Reliabilität der Haarcortisolspiegel bestätigt werden (Studie 3). In zwei unabhängigen Stichproben konnte hierbei gezeigt werden, dass, in Person unter stabilen Lebensbedingungen, eine wiederholte Haarcortisolbestimmung intraindividuell stabile Ergebnisse liefert und die Methode somit hervorragend für eine reliable Erfassung langfristiger Veränderungen der Cortisolspiegel geeignet ist. Zusätzlich zu diesen Hinweisen bzgl. Validität und Reliabilität, konnte in zwei Arbeiten auch der Einfluss möglicher konfundierender Variablen untersucht werden. Hierbei zeigte sich die Robustheit der Haarcortisolspiegel gegenüber Faktoren wie der natürlichen Haarfarbe, Häufigkeit der Haarwäschen, Rauchstatus sowie Einnahme von Medikamenten oder oralen Kontrazeptiva (Studie 4). Auf der anderen Seite, konnte gezeigt werden, dass Alter, Geschlecht und auch der Body-Mass-Index einer Person als mögliche Einflussgrößen berücksichtigt werden müssen (Studie 4 & 5). Aufbauend auf diesen grundlagenbezogenen Ergebnissen, erfolgten auch Anwendungen der Haarcortisolanalytik im klinischpsychologischen Kontext. Hierbei konnten erhöhte Haarcortisolspiegel bei Patienten mit Major Depression (Studie 6) sowie, in einer Pilotuntersuchung, in einer Gruppe schwersttraumatisierter Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung aus einer Bürgerkriegsregion in Uganda (Studie 7) gezeigt werden. Die letzte Studie lieferte zudem auch erste Hinweise auf dimensionale Zusammenhänge der Haarcortisospiegel mit Aspekten der Traumabelastung. Insgesamt konnten die Ergebnisse des Projekts wichtige Hinweise zur Etablierung der Methodik der Haarcortisolbestimmung liefern und bilden somit eine Grundlage für eine weitere erfolgreiche Anwendung dieser Messmethode.

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