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Innovationen im Journalismus in demokratischen Gesellschaften: Index, Einfluss und Voraussetzungen im internationalen Vergleich (JoIn-DemoS)

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 438677067
 
Wie beeinflussen Innovationen im Journalismus die journalistische Qualität und in Folge die Öffentlichkeit in der demokratischen Gesellschaft? Forschungsprojekte zu Medieninnovationen konzentrieren sich bislang auf die vielfältigen ökonomischen und technologischen Einflüsse auf den Journalismus und beobachten, wie traditionelle und neue Medienorganisationen wirtschaftlich überlebensfähig sind. Wenig erforscht blieb die Frage nach den Auswirkungen auf die journalistische Qualität. Die Defizite der Forschung zu Innovationen im Journalismus werden offensichtlich, wenn man die Herausforderungen für eine offene und transparente Gesellschaft berücksichtigt: in einer Zeit der „Postfaktizität“, der „zerrissenen Öffentlichkeiten“ und der „zersplitterten“ Demokratien. Das Projekt nimmt sich dieser Forschungsdefizite an. Es untersucht die Auswirkungen von Innovationen auf die Qualität des Journalismus und auf seine Rolle in der demokratischen Gesellschaft und es analysiert Rahmenbedingungen der Entstehung von journalistischen Innovationen im internationalen Vergleich. Die Arbeit beruht auf theoretischen Ansätzen und empirischen Erkenntnissen der ökonomischen und sozialen Innovationstheorie und auf einer normativen Theorie des Journalismus. Diese hat sich als wissenschaftliche Grundlage bewährt, um Journalismus, dessen Qualität und Medienleistung zu evaluieren. Das Projekt verfolgt fünf Ziele: 1. Ein analytischer Index wird entwickelt, der im internationalen Vergleich Charakter und Grad von Innovationen im Journalismus misst. 2. Der Index wird für die Analyse der wichtigsten Innovationen in fünf Ländern mit ähnlichen (Deutschland, Österreich, Schweiz) und unterschiedlichen (Spanien, Großbritannien) Mediensystemen angewandt. 3. Der (mögliche) Einfluss auf die Qualität des Journalismus und seine Rolle in der demokratischen Gesellschaft wird für jede dieser Innovationen untersucht. 4. Es werden jene Rahmenbedingungen destilliert, die Innovationen befördern oder behindern: in Mediensystem, Medienpolitik, Organisation von Medien/Redaktionen, Kulturen des Journalismus. 5. Die Interdependenzen von Innovationen und ihren Rahmenbedingungen werden im internationalen Vergleich ergründet. Daraus können Ratschläge für Medienpolitik (Makroebene) und für die Organisation von Medien/Redaktionen (Mesoebene) abgeleitet werden, um Innovationen zu befördern, welche die Qualität des Journalismus und seine Rolle in der Gesellschaft stärken. Die Empirie kombiniert qualitative und quantitative Methoden in Triangulation. Das Projekt identifiziert, indexiert und evaluiert die jeweils 20 wichtigsten Innovationen im Journalismus in den fünf beteiligten Ländern in den letzten zehn Jahren (2011 - 2020). Die Innovationen werden in 100 tiefgehenden Fallstudien mit qualitativen Interviews und quantitativen Befragungen analysiert. Alle empirischen Schritte werden von den Forschungsteams parallel in den fünf beteiligten Ländern durchgeführt und dabei stetig koordiniert und verglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Österreich, Schweiz, Spanien
 
 

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