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CTCclinUT - Klinischer Nutzen zirkulierender Tumorzellen bei metastasierten Mammakarzinom-Patientinnen unter Verwendung der diagnostischen Leukapherese

Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439913073
 
In den letzten Jahrzehnten hat sich die gezielte Therapie zum bevorzugten Ansatz bei der Behandlung eines Mammakarzinoms entwickelt. Der prädiktive Nutzen des Primärtumors zur Auswahl einer Therapie ist jedoch begrenzt, und die Gewinnung von Biopsien metastatischer Läsionen ist aufgrund ihrer teilweisen Unzugänglichkeit schwierig. Um die Therapie des Mammakarzinoms zu optimieren, ist die Idee sehr faszinierend, Informationen über seine molekulare Achillesferse aus Flüssigbiopsien wie z.B. aus zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) abzuleiten. Zirkulierende Tumorzellen werden vom Tumorgewebe in das Blut abgegeben und gelten gemeinhin als Vorläuferzellen für Metastasen. Zwar ist die CTC-Zahl ein starker Prognosefaktor, mit dem auch die Wirksamkeit der Behandlung überwacht werden kann, jedoch wurden CTCs noch nicht in die klinische Praxis umgesetzt, da der Nachweis ihres klinischen Nutzens für die Vorhersage individueller, spezifischer und erfolgreicher Behandlungsstrategien noch nicht erbracht werden konnte. Die Hauptursache für dieses Dilemma ist in der Seltenheit von CTCs begründet, mit der sie erkannt und aus dem Blut isoliert werden können. Dies erschwert vergleichende Untersuchungen zu Analytik und Präanalytik von CTCs und behindert in der Konsequenz unser Verständnis über die unterschiedliche Biologie von CTCs, das wiederum für eine zukünftige, CTC-basierte Therapieentscheidung unabdingbar ist. Mit dem hier vorgestellten Projekt CTCclinUt planen wir, diese Herausforderungen zu bewältigen, indem wir Index-Patientinnen mit einem metastasierten Mammakarzinom und hohen CTC-Zahlen in ihrem Therapieverlauf untersuchen. Zusätzlich haben diese Patientinnen diagnostische Leukapheresen (DLA) durchlaufen – eine in Düsseldorf etablierte, bahnbrechende Methode zur Isolierung von Tumorzellen aus dem gesamten Blutvolumen. In Kombination mit neuesten Technologien für parallele, molekulare Hochdurchsatzanalysen wollen wir so komplexe CTC-Populationen hinsichtlich ihrer genomischen Mutationen, Variationen in der Anzahl der Genkopien und ihrer Genexpressionsprofile auf Einzelzellebene untersuchen. Auf diese Weise liefert CTCclinUt Einblicke in die heterogene biologische Biologie der CTCs und in ihre klonale Entwicklung während Krankheit und Therapie und hilft uns, die im Verlauf der Behandlungen aktivierten Resistenzmechanismen besser zu verstehen. Das endgültige Ziel wird es sein, die molekularen Eigenschaften der CTCs in eine optimierte Therapieentscheidung einzugliedern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Tanja Fehm
 
 

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