Organisch-chemische Charakterisierung von Abwässern verschiedener industrieller Direkteinleiter und ihr Umweltverhalten in fluviatilen Systemen Nordrhein-Westfalens

• Antragsteller: Professor Dr. Jan Schwarzbauer
• Fachliche Zuordnung: Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
• Förderung: Förderung von 2007 bis 2011
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 44028473

Neben den Emissionsbeiträgen aus privaten Haushalten und Kleingewerbe bilden industrielle Einleitungen eine stoffliche Hauptbelastungsquelle in Flusssystemen hinsichtlich der organischen Kontaminanten. Eine umfangreiche analytische Bestandsaufnahme von Industrieemissionen fehlt bislang, ebenso eine detaillierte Beschreibung des Umweltverhaltens, denen die industriebürtigen Kontaminanten in Fließgewässersysteme unterliegen. Das Ziel des geplanten Projektes ist daher, in einem ersten Schritt eine umfassende qualitative und quantitative Analyse von organischen Inhaltsstoffen ausgewählter Industrieeinleitungen aus unterschiedlichen Branchen durchzuführen und spezifische bzw. charakteristische organische Indikatorsubstanzen sowie umweltrelevante Kontaminanten zu identifizieren. Dabei sollen sowohl Direkteinleitungen als auch Sammeleinleitungen in ein kommunales Klärsystem erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden an fluviatilen Vorflutern für mehrere der untersuchten Einleitungen stoffspezifisch diejenigen Prozesse ermittelt, die das Umweltverhalten der Substanzen innerhalb eines relativ kurzen Flussabschnitts ab der Einleitung bestimmen. Diese Prozesse umfassen die Verteilung zwischen partikulärem Material und Wasserphase, Transport, Degradation und Metabolisierung sowie ökotoxikologische Wirkungen. Zu diesem Zweck werden im Flussabschnitt oberhalb und bis zu einer Entfernung von maximal 50 km unterhalb der Einleitung an mehreren Stellen Wasser- und Sedimentproben aus den betroffenen Vorflutern entnommen. Als übergeordnetes Ziel dieser Untersuchung soll der Kenntnisstand zu einem wesentlichen Emissionstypus in Fließgewässersystemen hinsichtlich der chemischen Eigenschaften, sowie der Umweltrelevanz und des umweltdynamischen Verhaltens spezifischer Kontaminanten erweitert werden, um eine verbesserte Bewertung des Belastungsbeitrags von Industrieemissionen zum aquatischen Ökosystem zu erreichen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Beteiligte Person: Professor Dr. Ralf Littke