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GRK 2698:  Geophysikalische Modellierung vertikaler Bewegungsprozesse unter Verwendung von geodätischen und geologischen Beobachtungen als Randbedingung (UPLIFT)

Fachliche Zuordnung Geophysik und Geodäsie
Geologie und Paläontologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 440512084
 
Vertikalbewegungen der Lithosphäre (Uplift) finden auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen statt. Gewöhnlich wird angenommen, dass diese primär mit plattentektonischen Mechanismen und isostatischen Ausgleichsbewegungen verknüpft sind, jedoch wird immer klarer, dass Antriebe aus dem Erdmantel in vielen Regionen der Erde signifikant zu Vertikalbewegungen beitragen. Daher stellen letztere eine hervorragende Möglichkeit dar, um sub-lithosphärische Prozesse zu verstehen. Aufgrund signifikanter Fortschritte bei Beobachtungsmethoden (z. B. Satellitenmissionen) und Datenanalysetechniken (z. B. digitale geologische Karten) stellen heute geodätische und geologische Beobachtungen eine unverzichtbare Informationsquelle für geodynamische Modelle dar. Letztere wiederum ermöglichen wichtige Erkenntnisse zu komplexen Prozessen der Landschaftsentwicklung. Im Rahmen dieses Graduiertenkollegs soll zum ersten Mal ein interdisziplinärer Ansatz aus Geodynamik, Geodäsie und Geologie angewendet werden, um eine der dringlichsten Fragen der modernen Geophysik mit großer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz zu beantworten: Wie interagieren exo- und endogene Antriebsmechanismen und verursachen dabei zahlreiche Prozesse von Landschaftsentwicklung bis hin zu Erdbebenereignissen? Nur eine kombinierte Interpretation von Beobachtungen mit unterschiedlicher räumlicher und zeitlicher Sensitivität, in Verbindung mit physikalischen Modellen, wird es uns ermöglichen, die unterschiedlichen Uplift-Mechanismen zu trennen. Das Förderprogramm des Graduiertenkollegs ist aufgrund des methodenorientierten Charakters dieser interdisziplinären Fragestellung ideal dafür geeignet. Es basiert auf umfangreicher Expertise der beitragenden Disziplinen, angesiedelt an den beantragenden Universitäten. Diese spezifische Situation, wissenschaftlich starke Gruppen mit exzellenter internationaler Reputation in allen für das Thema relevanten Feldern Geophysik, Geodäsie und Geologie an einem Standort zu haben, ergänzt durch weltweit erstklassige Möglichkeiten des Hochleistungsrechnens, stellt eine einzigartige Situation in Deutschland und eine seltene im internationalen Vergleich dar. Das maßgeschneiderte Qualifikationsprogramm ist eingebettet in die bestehende Infrastruktur des Münchner Geozentrums, betrieben von den beiden antragstellenden Universitäten. Spezielle Elemente des Qualifizierungs- und Studienprogramms werden die wissenschaftliche Exzellenz der Doktorandinnen und Doktoranden in einem interdisziplinären und internationalen Umfeld fördern. Damit wird Forschungsnachwuchs ausgebildet, der nicht nur in der Lage ist, tiefgründige Forschung in der Heimatdisziplin zu leisten, sondern auch umfassende Kompetenzen zum fachübergreifenden Arbeiten erwirbt. Das resultierende Forscherprofil wird heute dringend benötigt, um an den großen geowissenschaftlichen Fragen zu arbeiten, und wird exzellente Chancen für hochkarätige Karrieren in Wissenschaft und Industrie bieten.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Technische Universität München (TUM)
Mitantragstellende Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
 
 

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