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Meinungspolarisierung zu Fragen von Identitätspolitiken und Denationalisierung: Eine vergleichende Längsschnittstudie

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 440923825
 
Das Projekt adressiert zwei Forschungsfragen: (1) Inwieweit hat sich die Meinungspolarisierung zu Fragen von Identitätspolitik und Denationalisierung in ihrer Multidimensionalität von den 1980er Jahren bis 2018 erhöht? (2) Inwieweit hat der Urbanisierungsgrad des Wohnortes in den letzten drei Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen, um die Meinungspolarisierung zu Fragen von Identitätspolitik und Denationalisierung zu erklären? Diese Fragen zu Identitätspolitik und Denationalisierung sollen systematisch untersucht werden: einerseits anhand (1) der Daten internationaler Bevölkerungsumfragen in einer hohen Anzahl westlicher konsolidierter Demokratien und andererseits anhand (2) der Daten der größten Bevölkerungsumfragen ausgewählter westlicher konsolidierter Demokratien, die sich zwar im Level der Globalisierung ähneln, deren politische Systeme sich jedoch unterscheiden (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika).Fragen zu Identitätspolitik und Denationalisierung haben den Erfolg rechtspopulistischer Parteien und – am entgegengesetzten Ende des politischen Spektrums – Parteien mit einem kosmopolitischen Profil entscheidend mitgeprägt. Darüber hinaus sind diese Themenfelder in den letzten Jahrzehnten zunehmend von politischen Akteuren westlicher Demokratien politisiert worden. Dies wiederum dürfte zu einer zunehmenden Polarisierung der Meinungen und einer daraus resultierenden politischen Mobilisierung der Bürger*innen entlang dieser Themen geführt haben. Überdies hat eine Reihe empirischer Studien gezeigt, dass der Urbanisierungsgrad des Wohnorts bei der Meinungspolarisierung und dem wachsenden Erfolg sowohl rechtpopulistischer als auch kosmopolitischer politischer Akteure eine Schlüsselrolle spielt. Die geplante systematische Analyse der Daten von Sozialerhebungen in einem Zeitraum von drei Jahrzehnten wird wesentliche Einblicke in die Entstehung, Entwicklung und Zusammensetzung einer der derzeit ausgeprägtesten politischen Spaltungen in westlichen konsolidierten Demokratien liefern. Zudem wird das Forschungsvorhaben mit dem Schwerpunkt auf der Meinungspolarisierung in Bezug auf den Aspekt des Urbanisierungsgrads des Wohnorts ein detailliertes Verständnis über die Herkunft und Entwicklung der Schlüsselfaktoren dieser politischen Kluft liefern. Das Forschungsprojekt ist damit nicht nur von großer wissenschaftlicher Relevanz, sondern auch von großer politischer sowie gesellschaftlicher Bedeutung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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