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Coercion und Koprädikation als flexible Frame-Komposition

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Laura Kallmeyer; Dr. Rainer Osswald
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 440934416
 
Dieses Projekt untersucht die Herausforderungen, die sich aus dem dynamischen semantischen Verhalten von Wörtern in syntagmatischen Beziehungen ergeben, wobei der Fokus auf zwei Phänomenen liegt: der Auswahl lexikalischer Bedeutungskomponenten und der Coercion. Bei ersterem geht es um die unterschiedlichen Bedeutungsbeiträge von inhärent polysemen Wörtern, insbesondere von Nomen, die durch Prädikationen adressiert werden können. Dies schließt Koprädikationskontexte ein, in denen mehrere Prädikate, die unterschiedliche semantische Komponenten in ihrem Argument selegieren, auf dasselbe Nomen angewendet werden. Coercion hingegen beinhaltet eine systematische Anreicherung der semantischen Bedeutung, wenn es zu Unvereinbarkeiten zwischen den Auswahlbeschränkungen eines Prädikats und dem semantischen Beitrag des Arguments kommt. Das Projekt verfolg die folgenden Ziele: (A) Entwicklung eines formalen Modells für diese Phänomene auf der Ebene der lexikalischen Repräsentation und auf der Ebene der Integration in Coercion- und Koprädikationskontexte. (B) Erstellung neuronaler datengetriebener Modelle zur Identifizierung von im Rahmen einer Prädikation selegierten Bedeutungskomponente, zur Erkennung von Coercion und zur Identifizierung von inhärent polysemen Nomen. (C) Aufbau einer Annotationsumgebung für Koprädikation und Coercion und einer entsprechenden Korpusressource. Das Projekt verfolgt einen Ansatz, bei dem Erkenntnisse aus der formalen Modellierung (A) die neuronalen Modelle (B) informieren und die Modelle in (B) neue Daten für (A) generieren. Die Annotationsumgebung (C) nutzt theoretische Erkenntnisse aus (A) und verwendet Modelle aus (B) zur Auswahl von zu annotierenden Sätzen. Die generierten Daten aus (C) tragen anschließend zur Verfeinerung von (A) und (B) bei. Die zentralen Fragen drehen sich darum, (i) die Verfügbarkeit bestimmter Bedeutungskomponenten in verschiedenen Kontexten zu modellieren und (ii) Coercion zu repräsentieren. Dem liegt die Hypothese besagt, dass Constraint-Mismatches in der Komposition in beiden Fällen semantische Standardkomponenten blockieren. Ansatz (A) verwendet Default Logiken zur Modellierung dieses Phänomens, während Ansatz (B) datengetriebene probabilistische Modelle entwickelt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Italien, Spanien
 
 

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