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Räumliche Transformationsprozesse der Energiewende – Planungsbezogene Analyse- und Gestaltungspotenziale der Geschlechterforschung

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 440992053
 
Die Energiewende bezeichnet einen Transformationsprozess des deutschen Energiesystems bei dem der Anteil der erneuerbaren Energien weiter ausgebaut und die Energieeffizienz sowie die Energieein¬sparung deutlich erhöht werden sollen. Dieser Aus- und Umbau hat räumliche Konsequenzen und wirkt sich sowohl auf die physische als auch auf die soziale Dimension von Räumen aus, was die räumlichen Planungen, insbesondere die Raum- und Landschaftsplanung, vor neue Herausforderungen stellt. Daraus lassen sich aktuell zwei bedeutsame Themenfelder sondieren, die im geplanten Vorhaben untersucht werden sollen: Erstens geht es in substanzieller Hinsicht um die Entstehung von Energielandschaften, zweitens geht es in prozeduraler Hinsicht um die Gestaltung einer raumbezogenen Governance, verbunden mit Fragen der Partizipation der Bevölkerung sowie der Akzeptanz der neuen Technologien.Aus den Perspektiven der Geschlechterforschung sind diese räumlichen Transformationsprozesse der Energiewende bislang noch unerschlossen und empirisch nicht untersucht. Dem Vorhaben liegt die These zugrunde, dass mit der Geschlechterforschung als Eye-Opener für Marginalisierungen und Hierarchisierungen neue planungsbezogene Analyse- und Gestaltungspotenziale erschlossen werden können. So vermögen Geschlechterperspektiven Unterschiede und Ungleichheitsverhältnisse – z. B. zwischen Akteuren, in (räumlichen) Strukturen und Prozessen sowie in Bezug auf Wissensformen – aufzudecken und darin eingeschriebene Macht- und Herrschaftsverhältnisse sichtbar zu machen. Forschungsziel ist es, zu diesem Forschungsdesiderat Grundlagenwissen in Form von geschlechter-spezifischem System-, Ziel- und Transformationswissen auf Basis erster eigener Vorarbeiten zu gene¬rieren. Damit soll zu theoretischen Fundierungen sowie einer planungsbezogenen Operationalisierung beigetragen werden und es sollen erste systematische empirische Erkenntnisse aus Geschlechterperspektiven gewonnen werden. Darüber hinaus soll zur Weiterentwicklung des pla¬nungsbezogenen Wissens für die Erforschung und Gestaltung der räumlichen Transformationsprozesse der Energiewendeeine planungswissenschaftliche Heuristik auf Basis verschiedener Geschlechterperspektiven erarbeitet werden.Das Forschungsdesign operationalisiert die analytischen Zugänge der Geschlechterforschung indem vier Perspektiven unterschieden werden: Geschlecht als Differenzkategorie, Strukturkategorie, Prozess¬kategorie sowie epistemologische Kategorie. Forschungspraktisch wird das Vorhaben in sieben Arbeitspaketen realisiert. Empirische Untersuchungsgegenstände sind ausgewählte durch die Energiewende induzierte regionale Transformationsprozesse, die in vier regionalen Fallstudien analysiert werden. Mit der Umsetzung des geplanten Vorhabens werden die Potentiale der Geschlechterforschung im Kontext einer nachhaltigen Transformation des Energiesystems sichtbar gemacht und damit auch Grundlagen für weitere Forschungen geschaffen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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