Analyse und Sicherstellung der ökologischen Nachhaltigkeit technischer Produkt-Service Systeme in der frühen Gestaltungsphase

• Antragsteller: Professor Dr.-Ing. Jan C. Aurich
• Fachliche Zuordnung: Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
• Förderung: Förderung von 2020 bis 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441020132

Technische Produkt-Service Systeme (PSS) bestehen aus einem technischen Sachprodukt, das über die gesamte Lebensdauer durch verschiedene Dienstleistungen, auch bezeichnet als Serviceprodukte, ergänzt und erweitert wird. PSS werden als ein Ansatz zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs sowie auch der Umweltauswirkungen vorgesehen. Aus empirischen Untersuchungen resultiert die Erkenntnis, dass die ökologische Vorteilhaftigkeit von PSS fallspezifisch zu beurteilen ist und nicht allgemein gültig ist. Allerdings besteht Einigkeit darüber, dass der Ansatz von PSS vorteilhaft hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen ist, wenn das Bewusstsein der ökologischen Nachhaltigkeit in der frühen Phase zur Gestaltung von PSS integriert ist. Die unzureichende Betrachtung der ökologischen Nachhaltigkeit von PSS in der frühen Gestaltungsphase beim aktuellen Forschungsstand stellt das Ausgangsproblem für das beantragte Vorhaben dar.Das übergeordnete Ziel des beantragten Vorhabens ist es, das Potenzial von PSS hinsichtlich ihrer ökologischen Nachhaltigkeit in der frühen Gestaltungsphase zu erforschen und die Erkenntnisse zu nutzen, um die Umweltauswirkungen von PSS zu reduzieren. Das erste Teilziel besteht darin, die Umweltauswirkungen der PSS zu erforschen. Das zweite Teilziel ist es, Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen der PSS zu erarbeiten. Das dritte Teilziel ist, die Erkenntnisse zur Analyse und Reduzierung der Umweltauswirkungen der PSS in eine Methode zu überführen und in ein Vorgehensmodell zu integrieren, das die Aufgaben und Schritte zum Ökodesign von PSS beschreibt.Ausgehend von sechs Anwendungsszenarien aus der Investitionsgüterindustrie werden Wechselwirkungen zwischen Sach- und Serviceprodukten analysiert und die Produktionsfaktoren im Systemumfeld des Anbieters, des Kunden und der Partner von PSS spezifiziert. Darauf aufbauend werden die Umweltauswirkungen von PSS erforscht, indem die grundsätzlichen Methoden zur Bilanzierung der Umweltauswirkungen an PSS angepasst und die kritischen Prozesse von PSS identifiziert und klassifiziert werden. Zur systematischen Ableitung und Bewertung von Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen von PSS sind zunächst deren Einflussfaktoren in Form einer Ursachen-Wirkungsanalyse zu identifizieren und hinsichtlich ihrer Änderungsmöglichkeiten zu betrachten. Daraus werden Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen von PSS entwickelt und in einem Maßnahmenkatalog systematisiert. Zur Auswahl von Maßnahmen wird ein Bewertungskonzept entwickelt und eine Methode zur Zielkonfliktanalyse entwickelt. Die Erkenntnisse über die Ermittlung und Reduzierung der Umweltauswirkungen von PSS werden abschließend in eine Methode überführt und in einem allgemeingültigen Vorgehensmodell zum Ökodesign von PSS integriert.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen