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PZ – Nanobodies für die mehrstufige Analyse von SLC26 Anionentransporter

Fachliche Zuordnung Anatomie und Physiologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426950122
 
Antikörper sind unverzichtbare Reagenzien für die Detektion und Manipulation von Proteinen. Ideale Antikörper mit der nötigen Spezifität und Affinität für SLC26-Transporter sind bisher kaum verfügbar. Der Mangel an hochqualitativen Antikörpern ist typisch für viele Membranproteine, vor allem wegen mangelnder Stabilität, ihrer unzugänglichen Membranumgebung und geringen Größe, und damit einer limitierten Verfügbarkeit von Epitopen für konventionelle Antikörper. Für Membranproteine wie die SLC26-Transporter stellen die sogenannten 'Nanobodies' eine vielversprechende und bereits erfolgreich erprobte Alternative zu konventionellen Antikörpern dar. Nanobodies bestehen aus der variablen Domäne einzelner, monomerer Antikörper von Kameliden, die heterolog in E. coli produziert werden können. Trotz ihrer geringen Größe besitzen sie vollständige Antigenbindungs-Funktionalität. Aufgrund ihrer besonders langen hypervariablen Schleife können Nanobodies auch in Proteinhöhlungen binden, die für konventionelle Antikörper nicht erreichbar sind, etwa die Substratbindungsspalte von SLC26-Transportern. Dadurch können Nanobodies Transportproteine konformationell arretieren und inhibieren. Sie sind damit ideal geeignet für die funktionelle und strukturelle Analyse dieser Proteine, und besitzen ein hohes Potential für therapeutische Anwendungen. Zudem führt ihre geringe Größe zu einer besseren Gewebegängigkeit im Vergleich zu konventionellen Antikörpern. Wir werden Nanokörper gegen alle in dieser Forschungsgruppe untersuchten Membrantransportproteine generieren und sie einer strengen Qualitätskontrolle unterziehen, um ihre Spezifität und Anwendbarkeit zu prüfen. Die besondere Fähigkeit, Transportproteine zu binden, und die Vielfalt ihrer Anwendungen machen Nanokörper zu idealen Werkzeugen für das gesamte Arbeitsprogramm dieser Forschungsgruppe - von der Strukturaufklärung über die Isolierung von Proteinkomplexen bis hin zur Visualisierung der subzellulären Lokalisierung im Gewebe. Perspektivisch sind sie für die zukünftige Entwicklung von SLC26-gerichteten Therapeutika geeignet.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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