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Die Keramik des Maikop-Phänomens im archäologischen Kontext

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441980591
 
Gegenstand des vorgeschlagenen Projekts ist die Maikop Kultur, ein Phänomen, das im 4. Jahrtausend v. Chr. zwischen dem Schwarzen Meer und Tschetschenien, von den Flüssen Kuma und Manych und dem Großen Kaukasischen existierte. Die meisten Studien stellen das Maikop Phänomen im Spannungsfeld äußerer Einflüsse, intensiver Kontakte mit geographisch fernen Kulturen, Migrationen und kulturellen Einflüssen zwischen weitreichenden Austauschnetzwerken dar und verfehlen demzufolge die besonderen Eigenheiten des Maikop-Phänomens an sich, der Siedlungsstruktur im eigenen Verbreitungsgebiet wie auch die charakteristische materielle Kultur im Fundbild. Wissenschaftler haben sich mit dem Maikop-Phänomen befasst, ohne einige seiner grundlegendsten Komponenten zu analysieren.Maikop-Siedlungen blieben lange Zeit im Schatten der Kurgane und einiger weniger prestigeträchtiger Funde wobei die meisten Studien auf Zirkelschlüssen basierten, die durch ein nur oberflächliches Verständnis der materiellen Kultur und deren innerer Zusammenhänge verstärkt wurde. Die materielle Kultur der Bewohner der Maikop-Siedlungen sollte dagegen zuerst einmal detailliert beschrieben und ausführlich analysiert werden, bevor überhaupt eine Diskussion über ferne Kontakte, fremde Einflüsse, weitreichende Migrationen und sich verändernde soziale Schichtungen geführt werden kann. Solche Diskussionen bleiben wissenschaftlich unzureichend solange sie lediglich auf nur wenigen und nur fragmentarisch untersuchten Siedlungen und einigen Dutzend bisher veröffentlichten Kurganen basieren. Systematische, hochauflösende Siedlungsgrabungen sowie detaillierte Studien zu verschiedenen ökologischen und technologischen Aspekten der gesamten materiellen Kultur des Maikop-Phänomens sind für jede weitere Diskussion des Zeitraums unbedingt erforderlich. Das vorgeschlagene Projekt soll diese Lücke durch eine neuartige typotechnologische Definition insbesondere der Keramik schließen, die aus gezielt angelegten Grabungen in solchen Fundorten gewonnen wird, die aufgrund ihres Fundspektrums und Kontexts eine Schlüsselrolle zur Klärung einer Vielzahl offener Fragen spielen können, wie sie nur in Sereginskoe im Kuban-Tal vorliegen. Die Synthese der Ergebnisse einzelner systematischer, hochauflösender Grabungen, in Verbindung mit der Untersuchung von Umgebungsparametern sowie typologischen und technologischen Studien verschiedener Aspekte der materiellen Kultur, ist für die weitere Auseinandersetzung mit diesem Phänomen von elementarer Bedeutung und ein dringend zu bewältigendes Desiderat. Die „dichte“ Beschreibung unterschiedlichster Aspekte der materiellen Hinterlassenschaften, insbesondere im Siedlungskontext, wird zur Kenntnis grundlegender Verhaltensweisen der Bevölkerung führen, die mit dem Namen „Maikop“ belegt werden und nur unter Einbeziehung der Siedlungsstrukturen kann überhaupt eine umfassende Beschreibung der Entwicklungsgeschichte des Maikop-Phänomens herausgearbeitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel, Russische Föderation
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Privatdozentin Dr. Olga Brileva, bis 3/2022; Privatdozent Dr. Kirill Denprovskii, bis 3/2022; Privatdozent Lior Weissbrot
 
 

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