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2C-NOW: Collaboration and Coordination in Networks of Work - Phase 2: Hybrid Workgroups and Workspaces
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Petra Schubert; Professorin Dr. Susan Williams
Fachliche Zuordnung
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442171294
In Phase 2 von 2C-NOW vertiefen wir unsere Arbeit in zwei Richtungen: Erstens bauen wir auf unserer entwickelten Spurenanalyse (trace ethnography) auf, um dieses Instrument um ethnografische Methoden und Werkzeuge für die Analyse von Logfiles zu erweitern. Zweitens untersuchen wir mittels empirischer Studien Veränderungen von Arbeitsroutinen und Arbeitspraktiken in Organisationen, die durch die Zunahme von hybrider Arbeit und hybriden Arbeitsgruppen entstehen. Damit liefern wir empirische Nachweise, wie sich die Arbeitswelt durch die zunehmende digitale Unterstützung von Arbeit verändert. Unsere Forschungsziele sind 1) die Entwicklung und Anwendung digitaler ethnografischer Methoden, um umfassende Kontextanalysen von Rhythmen und Abläufen im Arbeitsalltag von hybriden und verteilten Arbeitsumgebungen durchzuführen, 2) die Analyse emergenter Sequenzen von koordinativer Arbeit, um Arbeitsroutinen und Interaktionsmuster in hybriden und verteilten Arbeitsgruppen zu identifizieren und 3) die Untersuchung, wie Technologien und Artefakte sich im Zuge der Gestaltung digitaler Arbeitsräume verändern. Mit Hilfe unsere Forschungsinitiative IndustryConnect konnten wir in den letzten zehn Jahren die Entstehung und Gestaltung digitaler Arbeitsplätze in 35+ Organisationen im DACH-Raum mitverfolgen. In Phase 2 setzen wir die enge Zusammenarbeit fort, um Längsschnitt-Fallstudien zum digitalen Arbeitsplatz zu entwickeln. Durch weitere Interviews, Umfragen und Fokusgruppen sammeln wir Daten über hybride Arbeitsgruppen und deren Arbeitsvereinbarungen. Für die Identifikation, Visualisierung und Analyse neuer Formen von detaillierten Längsschnittdaten über die alltäglichen Rhythmen und Arbeitsroutinen verteilter und hybrider Arbeitsgruppen, werden innovative ethnografische Methoden in der Form von digitalen hybriden Arbeitstagebüchern (Diaries) und Arbeitsvisualisierungsmethoden entwickelt und angewandt. Im Kontext des SPP2267 trägt unsere Arbeit zum Verständnis auf der Mikro- und Mesoebene bei, indem wir untersuchen, wie Transformationen von Technologien, Arbeitspraktiken und Routinen für Einzelpersonen, Arbeitsgruppen und Organisationen entstehen. In Bezug auf die drei Bewegungsdynamiken adressieren wir alle drei Heuristiken. Hierfür untersuchen wir, wie 1) Arbeitspraktiken den Einsatz von Kollaborationstechnologien zur Organisation und Koordination der täglichen Arbeit gestalten und prägen (Durchdringung), 2) Organisationen ihre Kollaborationsplattformen aufbauen und Kollaborationstechnologien eingeführt und in Organisationen verbreitet werden (Verfügbarmachung) und 3) sich Arbeitspraktiken entwickeln und ob sie (oder ob sie nicht) standardisiert und als Arbeitsroutinen auf Organisationsebene eingebettet werden (Verselbständigung). Wir erweitern die Interdisziplinarität unserer Untersuchungen, indem wir Methoden, Datensätze und Fallstudien in die geplante gemeinsame Arbeit mit WZB, Uni Bielefeld und TU Berlin einbringen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme