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Evolutionäre Simplifikation des dermalen Schädeldaches in basalen Tetrapoden
Antragstellerin
Dr. Marylene Danto
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442217617
Basale Tetrapoden und ihre Stammgruppen-Vertreter besitzen ein großes Spektrum an unterschiedlichen Schädelmorphologien und extremen Schädelmodifikationen, welche häufig mit dem Verlust von dermalen Knochenelementen einhergehen. Bei Lissamphibien erreicht dieser Trend seinen Höhepunkt, es verbleiben nur etwa 19 von den ursprünglichen 43 dermalen Knochenelementen im flachen Schädel. Im Rahmen des beantragten Projektes werde ich die evolutionären Veränderungen des dermalen Schädeldachs unterschiedlicher paläozoischer und mesozoischer basaler Tetrapoden (Temnospondylen, Anthracosaurier, Seymouriamorphe, Chroniosuchier und Lepospondylen) und heutiger Lissamphibien (Salamander, Frösche und Blindwühlen) untersuchen, wobei ich mich auf die Verringerung der Knochenanzahl konzentrieren möchte. Obwohl die Schädelmorphologie und -entwicklung nur vereinzelt, und in ausgewählten Gruppen basaler Tetrapoden untersucht worden ist, ist noch immer wenig über das wiederkehrende Muster der dermalen Knochenreduktion bekannt. Im Rahmen des beantragten Projekts werde ich klären, ob (1) eine vereinfachte Schädelmorphologie und der Verlust von dermalen Schädelknochen mit einer speziellen Lebensweise zusammenhängt, ob (2) eine Verringerung der absoluten Körpergröße in Kombination mit vergrößerten Körperzellen zu einer vereinfachten Schädelmorphologie führt, ob (3) eine Verzögerung oder Verkürzung der Individualentwicklung zu einer vereinfachten Schädelmorphologie führt, oder ob (4) der Verlust der dermalen Schädelknochen mit der Größe der Kiefermuskulatur zusammenhängt. Dafür werde ich zahlreiche Taxa untersuchen, welche unterschiedliche Lebensweisen besitzen (aquatisch, terrestrisch, grabend) und zu verschiedenen Gruppen basaler Tetrapoden und Lissamphibien gehören. Eine morphologische Untersuchung (Geometrische Morphologie) wird durch histologische und ontogenetische Daten ergänzt. Das Projekt soll klären, wie und speziell warum dermale Schädelknochen wiederholt reduziert werden und ob sich dieses Muster innerhalb der verschiedenen Gruppen basaler Tetrapoden konvergent entwickelt hat.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen