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Die Rolle von Höherqualifizierungen bei der Formierung sozialer Ungleichheit
Antragsteller
Professor Dr. Steffen Schindler
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442414757
Das Vorhaben untersucht die dynamischen Prozesse der Formierung sozialer Ungleichheit. Im Zentrum des Projekts steht die Frage, wie Höherqualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen den Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und Arbeitsmarkterträgen im Karriereverlauf beeinflussen und verändern. Es wird analysiert, inwieweit formale und non-formale Bildungsaktivitäten, die nach einem ersten Bildungsabschluss entweder vor oder nach dem Einstieg in den Arbeitsmarkt aufgenommen werden, diesen Zusammenhang über den Lebenslauf hinweg verstärken oder abschwächen. Dabei nimmt das Projekt sowohl die Veränderungen beruflicher Positionen als auch von Einkommenserträgen in den Blick. Als empirische Datenbasis dienen die NEPS-SC6-ADIAB-Daten. Dieser Datensatz verknüpft die Daten der Startkohorte 6 des Nationalen Bildungspanels (NEPS) mit den administrativen Sozialversicherungsdaten, die in den integrierten Erwerbsbiographien des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) enthalten sind. Damit kann das Projekt auf sehr feingliedrige Daten zu Bildungs- und Erwerbsverläufen von zwischen 1944 und 1986 geborenen Personen zurückgreifen. Das Vorhaben ist in drei Phasen unterteilt. Die erste Phase beschäftigt sich mit den Auswirkungen formaler und non-formaler Bildung nach dem Arbeitsmarkteinstieg auf die soziale Ungleichheit. Die zweite Phase beschäftigt sich mit den Auswirkungen formaler Höherqualifizierungen vor dem Arbeitsmarkteintritt. Die dritte Phase beschäftigt sich mit der Bestimmung des relativen Ausmaßes, in dem die verschiedenen Formen des zusätzlichen Erwerbs von Bildung das Gesamtniveau des Zusammenhangs zwischen der sozialen Herkunft und den Arbeitsmarkterträgen beeinflussen. Durch die systematische Einnahme einer Lebensverlaufsperspektive und die damit verbundene dynamische Betrachtung des Bildungserwerbs im generativen Prozess sozialer Ungleichheit soll das Projekt anhand der neuen Möglichkeiten, die sich aufgrund der nun verfügbaren empirischen Datengrundlagen ergeben, neue Erkenntnisse für die Forschung zu sozialer Mobilität bereitstellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen