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Verteilung und antivirale Funktion dendritischer Zellen in verschiedenen menschlichen Geweben

Antragstellerin Dr. Anna Eichinger
Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442666094
 
Dendritische Zellen (DCs) sind Immunzellen, die als Wächter an der Schnittstelle zwischen dem angeborenen und adaptiven Immunsystem arbeiten. Sie sind die wichtigsten Antigen-präsentierenden Zellen und führen zu einer Aktivierung unreifer T-Zellen. Darüber hinaus können sie durch verschiedene Signalstoffe noch weitere Immunreaktionen in ihrem Umfeld auslösen. Sie können z.B. bei Zellen in der Umgebung einer infizierten Zelle die Expression von Proteinen einleiten, die vor der Infektion schützen. Die DCs erfüllen damit eine zentrale Rolle in der Immunabwehr von Infektionen und Krebs.Das Immunsystem muss sich dabei stets mit verschiedenen Gefahren auseinandersetzen. Dies lässt sich gut an der Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) zeigen, mit dem im Erwachsenenalter mehr als die Hälfte der Bevölkerung infiziert ist. Im Anschluss an die initiale Infektion kommt es zu einer anhaltenden latenten Infektion mit CMV, im Rahmen derer es immer wieder zur CMV-Replikation kommt. Bei Immunschwachen (z.B. Föten) oder Immungeschwächten (z.B. Patienten nach Nierentransplantationen) kann es dadurch zu fulminanten CMV-Reaktivierungen mit schwerer Krankheit bis hin zum Tode kommen.Der Großteil der Studien über DCs wurden an Mäusen oder an DCs aus menschlichem Blut durchgeführt. Aufgrund ethischer Einschränkungen ist das Wissen über die DCs in gesunden menschlichen Organen eingeschränkt. Die Arbeitsgruppe Reizis hat im Rahmen eines Immunologie-Konsortiums Zugriff auf Gewebe von Organspendern, welche nicht für Transplantationen verwendet werden können. Hierdurch konnte mit einer Analyse der DCs in den verschiedenen Geweben einzelner Individuen begonnen werden (Granot et al. 2017).Das Ziel dieses Projekts ist eine Beschreibung der DC-Subklassen in den unterschiedlichen Geweben unter Berücksichtigung ihres Aktivitätsniveaus und die Darstellung ihrer lokalen Nische. Das Projekt soll dabei zweigeteilt sein. Im ersten Teilprojekt wird eine Messung verschiedener Oberflächenmarker (inkl. von Aktivierungs- und Migrationsmarkern) sowie von Zytokinen der DCs aus unterschiedlichen Geweben erfolgen. Darüber hinaus werden die räumlichen Gegebenheiten mithilfe einer Fluoreszenz-basierten Bildgebungsmethode namens CODEX analysiert werden. Diese Daten werden mit dem CMV-Serostatus der Probanden korreliert werden. Im zweiten Teilprojekt werden wir DCs aus verschiedenen menschlichen Geweben isolieren. Deren Verhalten bei Inkubation mit CMV bzw. CMV-infizierten Zellen wird in ex vivo Versuchsansätzen beobachtet werden. Dabei werden wir vor allem Unterschiede zwischen DCs von CMV-seropositiven und -negativen Individuen untersuchen.Wir hoffen durch diese Experimente, den Einfluss der verschiedenen Gewebestandorte auf dendritische Zellen besser zu verstehen und weitere Erkenntnisse über ihre Interaktion mit CMV zu gewinnen. Dies könnte wichtige Informationen für weitergehende DC-Forschung, z.B. im Rahmen von Impfungen, sowie für Behandlungsoptionen von CMV-Infektionen ergeben.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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