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Ein zukunftssicheres Open Global Glacier Model (OGGM)
Antragsteller
Professor Dr. Ben Marzeion
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Physik und Chemie der Atmosphäre
Softwaretechnik und Programmiersprachen
Physik und Chemie der Atmosphäre
Softwaretechnik und Programmiersprachen
Förderung
Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443178605
Gletscher sind prominenter Bestandteil vieler Landschaften und ihr globaler Rückzug ist zu einem Symbol des Klimawandels geworden. Gletscher sind verantwortlich für Geogefahren, tragen zur saisonalen Regulierung der Wasserverfügbarkeit in vielen Regionen der Welt bei und sind eine wichtige Ursache des Meeresspiegelanstiegs. Im Zuge neuester Entwicklungen in der Erdbeobachtung und –modellierung ist ein neuer Zweig der Glaziologie entstanden, die „globale Glaziologie“, die sich damit beschäftigt, den Zustand und die Entwicklung aller 200 000 Gletscher der Welt in Vergangenheit und Zukunft zu bestimmen. Änderungen in der Vergangenheit können direkt vor Ort oder mithilfe von Fernerkundung erfasst werden. Für Projektionen der Gletscheränderung und ihrer Auswirkungen in der Zukunft sind aber numerische Modelle erforderlich. Das Open Global Glacier Model (OGGM, http://oggm.org) ist eines der führenden Modelle für diesen Anwendungsbereich. Das Modell ist quelloffen und modular, was bedeutet, dass es jeder Person für Nutzung und Weiterentwicklung zugänglich ist. Aufgrund dieser Eigenschaft wird es von etlichen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen weltweit genutzt. Da die Zahl der Entwickler momentan aber relativ klein ist, entstehen durch die wachsende Anwenderzahl große Herausforderungen. Es ist daher wichtig sicherzustellen, dass OGGM in der Lage ist, zukünftigen Fragestellungen gerecht zu werden. Mit diesem Projekt wollen wir eineN Software-EntwicklerIn (oder eineN WissenschaftlerIn mit starkem Hintergrund in der Softwareentwicklung) anstellen, um zwei Jahre das Team der OGGM-Entwickler zu verstärken. Die Robustheit des Modells soll verbessert werden, indem innovative Testprotokolle eingeführt werden, indem der Code überarbeitet und refaktoriert wird und indem neue Routinen zur Abschätzung der Unsicherheit entwickelt werden. Unser Ziel ist es, das Modell für die Integration innovativer Ansätze zur Darstellung von z.B. Kalben von Eisbergen, Eisdynamik, etc. vorzubereiten, die in der wissenschaftlichen Community entwickelt werden. Wir werden auch interaktive Tutorials und Workshops durchführen (online und offline), um neue Nutzer und Entwickler zu gewinnen. Durch Anwendung moderner Technologien im Cloud Computing werden wir dabei WissenschaftlerInnen einbinden können, die keinen Zugang zu eigenen Hochleistungsrechnern haben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Kooperationspartner
Professor Dr. Fabien Maussion