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Nicht-hierarchische Gruppen mit Akteursqualität: Eine spieltheoretische und computergestützte Analyse.

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443226175
 
Die Entstehung und Stabilität nicht-hierarchisch organisierter kollektiver Akteursqualität bildet den Mittelpunkt dieses Projekts. Es verfolgt zwei Ziele: Wir analysieren erstens die Rolle gemeinsamer Überzeugungen und Intentionen für die Entstehung von Gruppen mit nicht-hierarchischer Akteursqualität. Zweitens betrachten wir, wie diese gemeinsamen Einstellungen zur weiteren Entwicklung und Stabilität von kollektiver Akteursqualität beitragen. Zu diesem Zweck greifen wir auf das Konzept des Team-Reasoning zurück (Bacharach, 2006) und betrachten die Stabilität von Team-Reasoning in iterierten und dynamischen sozialen Beziehungen. Team-Reasoning ist eine Erweiterung der klassischen nicht-kooperativen Spieltheorie, in der die Spieler ihr individuelles Interesse verfolgen oder als Teammitglied spielen, d.h. als Mitglieder eines nicht-hierarchisch organisierten kollektiven Akteurs. Im zweiten Fall übernehmen sie die bereits bestehenden Teamziele und versuchen zu identifizieren, was in ihrer Rolle als Teammitglied ihre Aufgabe wäre. Sie sind sich jedoch dabei unsicher über die Teamzugehörigkeit der anderen Akteure und damit über die Frage, ob die Teamziele erreicht werden können. Mit Hilfe von Computersimulationen und spieltheoretischer Modelle werden wir Konstellationen identifizieren (z.B. in Bezug auf Ablaufvariationen, Framing-Effekte und Stabilität von aufeinander bezogenen Überzeugungen), die die Entstehung von Team-Reasoning und damit von Gruppen mit nicht-hierarchischer Akteursqualität fördern. Mit den Ergebnissen der Computersimulationen und spieltheoretischen Analysen tragen wir zur Entwicklung der theoretischen Grundlagen der Evolution von nicht-hierarchischer kollektiver Akteursqualität bei. Diese Resultate können dann vor dem Hintergrund der empirischen Ergebnisse der kooperierenden Projekte kalibriert werden, indem die Parameter der Simulationen vor dem Hintergrund der dort gewonnenen Daten angepasst werden. Dies trägt dazu bei, unsere Ergebnisse zu validieren, und wird gleichzeitig die empirische Forschung in den kooperierenden Projekten befruchten, indem neue theoretische Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung von nicht-hierarchisch organisierten kollektiven Akteuren bereitgestellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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