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Die mediale Darstellung von Mehrheits- und Minderheitsgruppen: Die Rolle der Medien in der Konstruktion von Gemeinsamkeiten und Unterschieden
Antragstellerin
Stefanie Walter, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444538932
Staaten verändern sich durch Migrationsströme, Transnationalisierung und Globalisierung. In pluralistischen Gesellschaften können die Medien als Vermittler zwischen verschiedenen sozialen Gruppen fungieren. Durch die Medien erfahren wir, inwieweit das Leben anderer unserem eignen ähnelt oder sich unterscheidet. Ziel dieses Projekts ist es, Ähnlichkeiten und Unterschiede in der medialen Darstellung von Mehrheits- und Minderheitengruppen aufzuzeigen, indem sie vergleichend analysiert werden. Die bisherige Forschung hat sich in erster Linie auf die Untersuchung der Berichterstattung über Minderheiten (insbesondere Migranten) konzentriert, ohne jedoch die Darstellung von Mehrheitsgruppen in den Medien zu berücksichtigen. Eine gleichzeitige Analyse von Mehrheits- und Minderheitengruppen ist jedoch wichtig, da nur eine vergleichende Analyse zeigen kann, ob und wie Minderheiten als ähnlich oder unterschiedlich im Vergleich zur Mehrheitsgruppe konstruiert werden. Während Ähnlichkeiten in der Darstellung und die Betonung gemeinsamer Attribute die Beziehungen zwischen Gruppen verbessern können, kann ein Fokus auf Unterschiede zu Konflikten zwischen den Gruppen führen oder diese verstärken. Während Mainstream-Nachrichtenmedien die Perspektive der Mehrheitsgruppe widerspiegeln, könnten Minderheitenmedien alternative und heterogenere Perspektiven bieten. Vergleiche der Medienberichterstattung a) über Mehrheits- und Minderheitengruppen und b) von Mainstream- und Minderheitenmedien fehlen jedoch weitestgehend, sind aber von Bedeutung, um zu verstehen, wie Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Gruppen in öffentlichen Diskursen etabliert werden. Die übergeordneten Forschungsfragen dieses Projekts lauten: Wie ähnlich oder unterschiedlich ist die mediale Berichterstattung über Mehrheits- und Minderheitengruppen? Wie unterscheidet sich ihre Darstellung in Mainstream-Nachrichten und Minderheitsmedien? Die Stichprobe von Mainstream-Nachrichten wird aus Zeitungsartikel und TV-Nachrichten von Elite-, Massen- und Regionalmedien aus Deutschland, Polen, Großbritannien und den USA bestehen und einen Zeitraum von 20 Jahren abdecken. Die Minderheitenmedien werden Angebote umfassen, die sich an Minderheitengruppen basierend auf ihrer Nationalität/Ethnizität, Religion, Geschlecht und sexuellen Orientierung aus eben diesen fünf Ländern richten. Die Methodik wird eine quantitative und eine qualitative Komponente beinhalten. Die Mainstream-Nachrichten werden mit verschiedenen Methoden der automatisierten Textanalyse analysiert werden. Hierdurch soll ermöglicht werden, die Berichterstattung systematisch und in einem bisher nicht möglichen Umfang zu untersuchen. Für die Analyse von Minderheitenmedien wird eine qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt werden. Beide Arten von Medien werden auch vergleichend mit einem Mixed-Method-Ansatz untersucht werden.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
Internationaler Bezug
Großbritannien, Irland, USA
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Erik Bleich; Dr. Dorota Szelewa; Dr. Lukasz Szulc