Editio minor of Procopius of Gaza's Commentary on Leviticus
Final Report Abstract
Das Ziel des Projekts wurde erreicht: eine editio minor des Leviticuskommentars zur Veröffentlichung durch eine PDF-Datei im Internet. Diese Datei liegt jetzt der Berlin-Brandenburgischen Akademie zur Internet-Veröffentlichung auf ihrem edoc-Server vor. Dass nur eine editio minor angestrebt wurde, liegt daran, dass es für eine vollgültige kritische Edition möglich sein müsste, die nah verwandten Werke erschöpfend heranzuziehen, nämlich die griechische und die armenische Leviticuskatene, die auf derselben Quelle beruhen wie Prokops Kommentare, der sogenannten Urkatene. Diese beiden Werke liegen jedoch nicht in kritischen Editionen vor. Das Projekt schließt an das aus Mitteln des Leibniz-Preises der DFG 2001–2006 finanzierte Projekt und das Langfristvorhaben der DFG 2006-2019 an, in dem Kommentare des Prokop von Gaza (ca. 465/475- 528/530 n.Chr.) zum Alten Testament kritisch ediert und übersetzt wurden; als Ergebnis wurden jeweils zwei Bände in der Reihe „Die Griechischen Christlichen Schriftsteller" im Verlag De Gruyter, Berlin/Boston publiziert, die mit der Edition und Übersetzung des Genesiskommentars 2015 und 2016, die mit dem Exoduskommentar 2020, also im Berichtszeitraum (GCS NF 22, 23, 27 und 28). Im Gegensatz zum Leviticuskommentar lag hier die Parallelüberlieferung in kritischen Editionen vor. Alle diese Werke stammen aus dem umfangreichen exegetischen Werk, das bisher vielfach „Oktateuchkatene" genannt wurde, das aber aufgrund der Ergebnisse des Langfristvorhabens unter dem Titel „Eclogarum in libros Veteris Testamenti epitome" publiziert wird. Es ist ein Sammelbecken der patristischen Bibelexegese und deshalb heute für die Kenntnis der Exegese der Alten Kirche eine zentrale Quelle, zumal Prokop höchstwahrscheinlich die Bibliothek des Origenes in Caesarea nutzen konnte. Das Werk des Prokop besteht fast durchgehend aus Zitaten und Paraphrasen von exegetischen Passagen der führenden Theologen der ersten christlichen Jahrhunderte. Von besonderem Interesse sind Fragmente von Autoren, die im Zuge dogmatischer Entscheidungen der Konzilien zu Häretikern erklärt wurden, bzw. aus Werken, die aus anderen Gründen nicht oder nicht vollständig überliefert sind. Bei der Erforschung der Quellen spielt die Auseinandersetzung mit anderen Sammelwerken eine große Rolle, mit denen Prokops Werk entstehungsgeschichtlich zusammenhängt, v.a. den Katenen zu den biblischen Büchern Genesis, Exodus und Leviticus, soweit das Material erschlossen ist. In den Einleitungen zu den Kommentaren sind die Ergebnisse der umfangreichen Recherchen zu Prokops Quellen und die Implikationen für den Charakter der Werke (z.B. Entstehungsbedingungen und Gattungszugehörigkeit) ausführlich dargelegt. In fachwissenschaftlichen Organen fanden die Bände des Exoduskommentars großen Beifall, wie schon die des Genesiskommentars.
Publications
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Christliche Identitäten und die Synchronisierung der Zeit in der Antike. Berliner Theologische Zeitschrift, 37(1), 83-118.
Markschies, Christoph
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Der Exoduskommentar. Aus der „Eclogarum in libros historicos Veteris Testamenti epitome". Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von K. Metzler (GCS NF 28, Teilreihe Übersetzungen), Berlin/Boston 2020
Karin Metzler
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Pagane Methoden und christliche Theologie bei der Exegese jüdischer Psalmen. Ein Blick auf den Psalmenkommentar des Eusebius von Caesarea, in: „Mit meinem Gott überspringe ich eine Mauer". „By my God I can leap over a wall”. Interreligiöse Horizonte in den Psalmen und Psalmenstudien. Interreligious Horizons in Psalms and Psalm Studies, hg. v. Christian Frevel, Herders Biblische Studien 96, Freiburg u.a. 2020, 237-262
C. Markschies
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Prokop von Gaza, Eclogarum in libros historicos Veteris testamenti epitome. Teil 2: Der Exoduskommentar, hg. K. Metzler (GCS NF 27), Berlin/Boston 2020
Karin Metzler
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Gedenkrede für Luise Abramowski im Akademischen Festakt, Tübingen, 23. Januar 2019. Neue Christologische Untersuchungen (2021, 2, 8), VIII-XIV. American Geophysical Union (AGU).
Markschies, Christoph
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ἦν ποτε ὅτε οὐκ ἦν oder: Schwierigkeiten bei der Beschreibung dessen, was vor aller Zeit war, in: Platonismus und Christentum. Ihre Beziehung und ihre Grenzen (Barbara Aland zum 85. Geburtstag), hg. v. E.M. Becker u. H. Strutwolf, Tübingen 2022, 11-40
C. Markschies
