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Materialität und ästhetische Transformation. Die Festa teatrale L'Huomo auf der Bayreuther Opernbühne

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 448125578
 
Ziel des Projektes ist es, durch eine wissenschaftlich erarbeitete und visuell aufbereitete historisch-informierte Wiederaufführung der Festa teatrale L’Huomo im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth Erkenntnisse über die ästhetischen Strategien von Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth zu erlangen und diese Erkenntnisse durch einen Transfer in das derzeit geplante Opernhausmuseum für ein breites Publikum dauerhaft zugänglich und sinnlich erfahrbar zu machen.Das Projekt basiert auf Erkenntnissen aus dem DFG-Projekt „Opera buffa as a European Phenomenon“, das u.a. Transformationsprozesse der Opernkultur um die Mitte des 18. Jahrhunderts in den Blick genommen hat. Wilhelmine von Bayreuth etablierte in dieser Zeit an ihrem Hof eine ästhetisch bemerkenswerte Musik- und Opernkultur, die insbesondere durch das 1748 erbaute und in den letzten Jahren restaurierte Markgräfliche Opernhaus bis heute in ihrer Materialität greifbar ist. Ein Höhepunkt ihrer künstlerischen Aktivitäten ist die Aufführung der Festa teatrale L’Huomo im Jahr 1754 (Libretto: Wilhelmine von Bayreuth / Musik: Andrea Bernasconi). Dieses Werk, zu dem bislang weder eine wissenschaftlich-kritische Gesamtedition noch eine Musikaufnahme veröffentlicht worden sind, stellt den Gegenstand des Transferprojekts dar. Zur Erreichung der Projektziele wurden vier Projektteile definiert, die gemeinsam mit drei Anwendungspartnern durchgeführt werden: die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen als Trägerinstitution des Markgräflichen Opernhauses (AP1), der Konzertveranstalter Musica Bayreuth (AP2) und BR-Klassik Studio Franken (AP3). In Projektteil 1 werden gemeinsam mit AP1 historische Materialien und Objekte ausgewertet, die sowohl für ein wissenschaftlich-informiertes visuelles Aufführungskonzept als auch für die Darstellung des Themenschwerpunkts im Museum verwendet werden. In Projektteil 2 wird eine wissenschaftlich-kritische sowie – in Zusammenarbeit mit AP2 – spielpraktische Edition von L’Huomo hergestellt. In Projektteil 3 wird ein wissenschaftlich-informiertes visuelles Konzept für eine Aufführung im Markgräflichen Opernhaus erarbeitet und gemeinsam mit AP1 und AP2 getestet. Dabei werden historische Artefakte und Theaterbau mit der gegenwärtigen Aufführungspraxis in Beziehung gesetzt. Projektteil 4 umfasst die Realisierung, Aufnahme und Analyse der Aufführung. Daran sind alle Anwendungspartner beteiligt. Die audiovisuellen Ergebnisse der Aufführung werden anschließend in Kooperation mit AP1 und AP3 ins Museum transferiert. Die in einer Aufführungsanalyse gewonnenen praxisnahen Erkenntnisse über die ästhetischen Inszenierungsstrategien werden abschließend in einen breiteren wissenschaftlichen Kontext gesetzt, dabei als Dokumentation gemeinsam mit der edierten Partitur publiziert und wirken so wiederum auf die Forschung zurück.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen (Transferprojekt)
 
 

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