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Neurobehaviorale Stratifikation von Zwangssymptome und Validierung einer Neurofeedback-basierten Intervention
Antragstellerin
Dr. Pegah Sarkheil
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 448334688
Zwänge sind ein zentrales Merkmal von Zwangsstörung, was eine häufige und stark einschränkende psychische Krankheit ist. Außerdem sind Zwangssymptome eine fundamentale Komponente von anderen psychischen Krankheiten wie Depression, Substanzmissbrauch sowie Schizophrenie. Es wird zunehmend klar, dass die psychiatrischen Krankheitsdiagnosen nicht exakt die zugrundeliegende Pathophysiologie widerspiegeln. Transdiagnostische Zugänge, die Verhaltensmuster mit neurobiologischer Variabilität kombinieren, können die Suche nach Krankheitsmarkern vereinfach, die psychopathologische Kategorien vorhersagen und präzise Interventionen bahnen können. Die Suche nach Pathologien in großen Populationsdatensätzen, die über Patienten mit einer Hauptdiagnose der Zwangsstörung hinausgehen, ist eine hoch-relevante Herangehensweise, da 1) die heterogenen Manifestationen von Zwangssymptomen häufig in unterschiedlichsten psychischen Krankheiten angetroffen werden, und 2) heutzutage die Behandlungserfolg auf existierende pharmakologische und psychotherapeutische Therapien eingeschränkt ist. Im vorliegenden Projekt wollen wir Zwangsstörungen auf der behavioralen und der neuronalen Ebene in einer multimodalen Herangehenweise untersuchen. Das Ziel ist die Isolierung von neurobehavioral-abgeleiteten, objektive messbaren intermediären Phänotypen, die näher an die Pathophysiologie von Krankheitsmechanismen heranrücken. Weiterhin schlagen wir einen neuromodulatorischen Ansatz vor, der fMRI Neurofeedback nutzt, um intermediäre Phänotypen in der Entwicklung von gezielten Interventionen in für die Behandlung von Zwangssymptomen zu demonstrieren und nutzbar zu machen. Die erste Studie nutzt großangelegte bildgebende und behaviorale Daten von IMAGEN (www.imagen-europe.com, n=2000) und emergente multivariate statistische Methoden Hirnkonnektivitäts-Muster. In der zweiten Studie wird die Effektivität von fMRI Neurofeedback untersucht, in Hinblick auf klinisch relevanten neuro-behavioralen Muster um einen translationalen Ansatz von experimentell-grundlagen-orientiertem Einblick bis Nutzung im klinisch-praktischen Kontext. Neurofeedback wird gezielt auf funktionelle Konnektivitätsmuster in den fronto-striatalen Schaltkreisen angewandt, die mit den neuronalen Aberrationen in enger Verbindung stehen, die Psychopathologie des Zwanges zugrunde liegend. Diese Herangehensweisen können Antworten liefern auf den dringend nötigen Bedarf an Behandlungsmöglichkeiten von den stark einschränkenden und häufigen Zwangssymptomen in der Zukunft. Wir führen eine Serie von Studien mit multimodalen, dimensionalen Ansätzen durch, die der Stratifikation der heterogenen zwangs-relevanten Pathologien Rechnung tragen. Zusammenfassend schlagen wir Herangehensweisen vor, um neue klinische Interpretationen möglich zu machen, die näher an den zugrundeliegenden Pathologien situiert sind und welche die genutzt werden können, um effektive, innovative Behandlungsparadigmen zu entwickeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Kanada
Kooperationspartner
Professor Dr. Danilo Bzdok