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Die Untersuchung der basalen Prozesse des affektiven Lernens II: Das Erlernen valenter motorischer Reaktionen.

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Christian Frings; Professorin Dr. Eva Walther
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 448481153
 
Einstellungen sind von zentraler Bedeutung, denn sie werden als ein wichtiger Prädiktor von Verhalten angesehen. Menschen nähern sich Objekten, Personen und Ereignissen an, die sie mögen, und vermeiden solche, die sie nicht mögen. Die Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten wurde bisher maßgeblich aus vier Forschungsrichtungen untersucht: Erstens wurden Einstellungen und besonders deren Erwerb mehr oder weniger unabhängig von Handlungen erforscht. So liegt beim evaluativen Lernen der Fokus auf der Entstehung und nicht etwa auf den (Verhaltens-)Konsequenzen neu erlernter Einstellungen. Ein anderer Zugang ist es, Einstellungen als Voraussetzung von Verhalten zu konzipieren; Aus einer dritten Forschungsperspektive im Kontext der Dissonanztheorien werden Einstellungen bzw. deren Änderung als Konsequenz von Verhalten betrachtet. Findet einstellungskonträres Verhalten statt, sollte sich zur Dissonanzreduktion langfristig auch die Einstellung ändern. Viertens werden Einstellungen durch deren Konsequenzen (i.e., Belohnung/Bestrafung) verändert und in ihrer Ausdrucks¬wahrscheinlichkeit beeinflusst. Eine neue Perspektive auf das Zusammenspiel zwischen Einstellungen und Handeln ergibt sich aus jüngeren Theorien zur Handlungssteuerung, in denen enge Bezüge zwischen Aufmerksamkeit, Lernen und Handlungen postuliert werden. Vor dem Hintergrund dieser Ansätze kann von einer überlappenden Enkodierung von – im Falle des Einstellungslernens – evaluativen Wahrnehmungs- und Handlungsaspekten ausgegangen werden. Aus dieser Annahme kann die theoretisch neue Hypothese abgeleitet werden, dass Handlungen nicht allein durch operante Verstärkungssequenzen, etwa durch Belohnung, eine evaluative Konnotation erhalten, wie bisher in der Literatur angenommen, sondern auch durch die überlappende Enkodierung evaluativer Reiz- und Reaktionsmuster. Folglich könnten motorische Reaktionen also selbst Valenz, d.h., eine positive oder negative Bedeutung, annehmen und an andere Handlungen oder Reize durch Konditionierung weitergeben. Aus dieser Perspektive des Erwerbs valenter motorischer Reaktionen ergibt sich nicht nur eine neue theoretische Grundlage für das Verständnis des Zusammenspiels von Einstellungen und Verhalten, sondern es ergeben sich auch wichtige Implikationen beispielsweise für die Ausbildung von Gewohnheiten sowie Hinweise auf die Frage, wie Handeln überhaupt gelernt und dauerhaft stabilisiert wird. Besonders ergibt sich aus dieser Hypothese der überlappenden Enkodierung evaluativer Reiz- und Reaktionsmuster aber auch ein neuer Blick auf die dem Einstellungslernen zugrundeliegenden Prozesse.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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