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Gesichtssensitivität bei Schizophrenie: zugrundeliegende Gehirnnetzwerke

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450096323
 
Gesichtserkennung ist in unserem Alltag von größter Bedeutung, sei es bei nonverbaler Kommunikation oder effektiver interpersonaler Interaktion. Außerdem stellt die Gesichtsverarbeitung ein unerlässliches Element sozialer Kognition dar. Das vorliegende Forschungsvorhaben zielt darauf ab, die Gesichtsverarbeitung und die zugrundeliegenden Gehirnnetzwerke bei Schizophrenie zu untersuchen. Zu diesem Zweck haben wir zwei innovative Gesichtserkennungs-Paradigmata entwickelt. Der Hauptvorteil dieser Bilder ist, dass keine einzelnen Bestandteile der Bilder explizit zu einer gesichtsspezifischen Verarbeitung führen, während bei den herkömmlichen Stimuli zur Untersuchung der Gesichtswahrnehmung (z.B. Fotografien oder Zeichnungen) die Anwesenheit bestimmter Merkmale bereits auf das Vorliegen eines Gesichts hinweist. Die bisherigen Studien sind darauf beschränkt gewesen, die Gehirnregionen zu lokalisieren, die der Gesichtsverarbeitung zugrunde liegen. Der Zeitverlauf und die dynamische Topographie der kortikalen Aktivität wurden dabei allerdings außer Acht gelassen. Das wichtigste Ziel dieses Projekts ist es, die Zeitverläufe und dynamische Topographie der zugrundeliegenden Gehirnnetzwerke bei gesunden Probanden und SZ-Patienten zu erforschen, um damit ein für SZ typisches sozial-kognitives Profil zu erstellen ermöglichen. Dieser Teil des Projektes konzentriert sich auf die Zusammenhänge zwischen der Gesichtssensitivität und anderen sozial-kognitiven Fähigkeiten wie Körper- und Augensprachelesen sowohl auf neuronale Kommunikation zwischen den Gehirnnetzwerken, die diese Fähigkeiten unterstützen. Zur Bestimmung neuronaler Kommunikation sollen multimodale bildgebende Verfahren (funktionelle Magnetresonanztomografie, fMRT, mit hoher räumlicher Auflösung und Magnetenzephalografie, MEG, mit hoher zeitlicher Auflösung) in Kombination mit visueller Psychophysik eingesetzt werden. Dadurch möchten wir klären: (i) ob die Gehirnnetzwerke und Verbindungen zwischen den an der Gesichtsverarbeitung beteiligten Hirnregionen bei SZ-Patienten spezifische Unterschiede zeigen, insbesondere, im Sinne von neuronaler Kommunikation und der funktionellen intra- und interhemisphärischen Gehirnkonnektivität; (ii) wie funktionelle Gehirnmechanismen, die der Gesichtsverarbeitung zugrunde liegen, mit Verhaltensparametern zusammenhängen; und (iii) ob Veränderungen der neuralen Netzwerke für Gesichtssensitivität bei SZ geschlechtsspezifisch sind. Darüber hinaus möchten wir erforschen, wie die Informationsverarbeitung innerhalb der Kernregionen der Netzwerke vonstattengeht und zur Netzwerkkommunikation bei Gesichtsverarbeitung beiträgt. Die Ergebnisse dieses Forschungsvorhabens würden maßgeblich zum Verständnis der grundlegenden Gehirnmechanismen für Gesichtserkennung und andere sozial-kognitive Fähigkeiten sowie deren Störungen bei SZ beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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