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Medienunterhaltung und psychologische Resilienz: Entwicklung einer salutogenetischen Perspektive auf die prospektiven Wirkungen der Nutzung von Unterhaltungsmedien

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450647975
 
Eine Vielzahl von Studien liefert Hinweise auf positive kurzfristige Effekte der Nutzung von Unterhaltungsmedien auf das psychologische Wohlbefinden, z.B. in Form von Stimmungsmanagement oder Erholung von Stress und Belastung. Unklar ist hingegen, ob Unterhaltungsmedien auch mit zeitlich stabileren, längsschnittlichen Steigerungen der psychologischen Gesundheit assoziiert sein können. Um diese Frage zu adressieren, nimmt das beantragte Projekt eine salutogenetische Perspektive auf die Effekte der Zuwendung zu Unterhaltungsmedien ein. Dazu leistet das Projekt eine theoretische Integration aktueller Zwei-Faktor-Theorien des Unterhaltungserlebens mit theoretischen Ansätzen aus der psychologischen Resilienzforschung. Die so gewonnene Theoriesynthese legt nahe, dass die Nutzung von Unterhaltungsmedien sowohl mit Chancen als auch mit Risiken für die Entwicklung und Aufrechterhaltung zentraler Resilienz-Faktoren wie Optimismus und Hoffnung verbunden ist. Diese Resilienz-Faktoren stellen potenzielle Mediatoren für die längsschnittlichen Wirkungen der Unterhaltungsnutzung auf das psychologische Wohlbefinden dar. Das geplante Arbeitsprogramm verfolgt zwei zentrale Ziele. Zum einen soll, basierend auf den im Rahmen der Antragsstellung geleisteten Vorarbeiten, ein erweitertes theoretisches Modell zum Zusammenhang von Medienunterhaltung und psychologischer Resilienz entwickelt werden. Zum anderen sollen die reziproken Effekte zwischen Unterhaltungsnutzung, Resilienz und psychologischer Gesundheit in zwei Studien empirisch untersucht werden. Studie 1 testet diese Effekte mittels einer Befragung eines nach Alter (18-65 Jahre), Geschlecht, Region und Bildung für die deutsche Bevölkerung repräsentativ stratifizierten Online-Access-Panels. Die Befragung umfasst drei Messzeitpunkte im Abstand von je sechs Monaten. Studie 2 ergänzt Studie 1 durch eine longitudinale Tagebuchstudie in einer Kohorte von Studierenden im ersten Semester. Die Studie folgt einem Measurement Burst Design und kombiniert wöchentliche Befragung im gesamten Semesterverlauf mit der Erfassung täglicher Diary-Daten in drei einzelnen Wochen zu Beginn, Mitte und Ende des Semesters. In Kombination vermitteln Studie 1 und Studie 2 ein detailliertes Bild des Zusammenspiels von Unterhaltungsnutzung, Resilienz und Wohlbefinden in unterschiedlichen Lebensbereichen und Zeitintervallen. Während Studie 1 die längsschnittlichen between-person Effekte zwischen Unterhaltungsnutzung und Resilienz adressiert, ermöglicht die zeitliche Auflösung von Studie 2 eine Exploration der entsprechenden within-person Effekte. Neben der hohen gesellschaftlichen Relevanz verspricht das beantragte Projekt wichtige theoretische Impulse in den Bereichen der Medienwirkungs- und Unterhaltungsforschung und eine Erweiterung unseres Verständnisses der Prozesse und Variablen, welche die Nutzung von Unterhaltungsmedien mit psychologischem Wohlbefinden und psychologischer Gesundheit in Verbindung bringen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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