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MRT-Scoring als Prädiktor für das metabolische Risikoprofil und für den Erfolg einer Lebensstil-Intervention zur Gewichtsabnahme

Antragstellerin Dr. Daniela Junker
Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Ernährungswissenschaften
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450799851
 
Lebensstil-Interventionen gelten als Basistherapie der Adipositas, welche im Februar 2019 vom Weltwirtschaftsforum neben dem Klimawandel und Unterernährung zu einer der drei größten Bedrohungen der Menschheit und zu einer der größten globalen Herausforderungen an die Gesundheitssysteme erklärt wurde. Eine Gewichtsreduktion kann Begleiterkrankungen wie Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen verhindern. Der Erfolg einer Intervention lässt sich derzeit jedoch kaum vorhersagen, so dass deren nötige Intensität bzw. ein Ausweichen auf andere Therapieansätze unzureichend planbar sind. Der Body Mass Index (BMI) alleine als Entscheidungsgrundlage für die Intensität und Art der Therapie hat wenig Aussagekraft hinsichtlich des Risikos für Begleiterkrankungen- auch bei per definitionem normwertigem BMI kann ein erhöhtes metabolisches Risiko vorliegen und umgekehrt. Hierbei spielt die Körperzusammensetzung eine Rolle. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht deren Aufschlüsselung non-invasiv und strahlenfrei. Zu einzelnen MRT-Parametern existieren Studien, die darauf hinweisen, dass die sog. bildgebende „metabolische Phänotypisierung“ eine Stratifizierung des metabolischen Risikos ermöglicht und damit einen wichtigen Beitrag zur Personalisierung von Lebensstil-Interventionen leistet. Daten zur Gesamtheit der einzelnen verfügbaren MRT-Parameter unter Einbeziehung der bekannten sowie optimierter und bisher unerforschter Parameter und deren Gewichtung für das metabolische Risikoprofil und den Erfolg einer Intervention existieren bisher jedoch nicht. Ziel des hier beschriebenen Projektes ist es, bereits verfügbare, optimierte sowie bisher nicht ausreichend erforschte MRT-Parameter in einer prospektiven Lebensstil-Interventions-Studie zur Gewichtsabnahme vor und nach der Intervention zu quantifizieren. In einem zweiten Schritt sollen die MRT-Parameter hinsichtlich ihrer Einflussgröße auf das metabolische Risiko und den Erfolg der Intervention gewichtet werden und mittels zweier "Scores" zusammengefasst werden. Diese Scores sollen non-invasiv mittels nativer MRT-Aufnahmen ermöglichen, frühzeitig Prognosen hinsichtlich des individuellen Risikos für metabolische Erkrankungen zu stellen sowie Einschätzungen zu den Erfolgsaussichten einer Lebensstil-Intervention zur Gewichtsabnahme zu geben. Dies soll die Möglichkeit eröffnen, die Intensität und das notwendigen Monitoring bei Lebensstil-Interventionen individuell zu planen bzw. ggf. unterstützende Methoden oder Alternativen zur Gewichtsabnahme (z.B. bariatrische Eingriffe) in Erwägung zu ziehen.Mittelfristig sollen diese Scores in weiteren Studien angewandt, überprüft und ggf. optimiert werden. Idealerweise können die Scores dann langfristig sowohl gezielt bei entsprechenden Fragestellungen als auch automatisiert in der Routine-Bildgebung von Abdomen und Becken angewandt werden, um Radiologen und Zuweiser automatisch auf mögliche metabolische Risiken bei den untersuchten Patienten aufmerksam zu machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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