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Mechanismen der perikardialen Fettaktivierung nach Myokardinfarkt

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450838910
 
Der akute Herzinfarkt ist die Haupttodesursache in Europa und ist mit hoher Morbidität verbunden. Durch die Ischämie kommt es zum Absterben des Herzmuskels, was eine akute Entzündungsreaktion hervorruft. Im Anschluss daran kommt es zu einer fibrotischen Vernarbung und strukturellen Umbauprozessen des Ventrikels, die zu einer verminderten Herzfunktion und letztendlich Herzinsuffizienz führen können. Bislang hat sich die Forschung im Wesentlichen auf die Prozesse im ischämischen Herzen konzentriert. Dem perivaskulären Fettgewebe, insbesondere dem Fett um Perikard und Koronargefäße, wurde dabei bislang wenig Beachtung geschenkt.Wir haben kürzlich zeigen können, dass es bei Herzinfarkt zu einer entzündlichen Aktivierung von Leukozyten im perikardialen Fettgewebe (PAT) der Maus kommt, und dass diese Zellen in Clustern angereichert sind. Basierend auf dieser Beobachtung verfolgen wir im vorliegenden Projektantrag die übergeordnete Fragestellung, wie es nach Infarkt zur raschen Aktivierung der Entzündungszellen im perikardialen Fettgewebe kommt. Dabei wollen wir in unsrem Arbeitsplan 3 konkrete Punkte klären: (1) Steuert das adrenerge Nervensystem die Aktivierung der Immunzell-Cluster im PAT? (2) Kommt es nach Herzinfarkt zu einer Lymphangiogenese im PAT? Was sind die Eigenschaften der Mikrogefäße, welche die perikardialen Cluster mit der Blutzirkulation verbinden? (3) Welche Rolle spielen die nicht-klassischen Monozyten in der Lymphozyten-Aktivierung im PAT? Funktionieren sie als Antigen-präsentierende Zellen, die kardiale Antigene nach Infarktfreisetzung auf ihrer Oberfläche exponieren und somit die Lymphozytenaktivierung im PAT vermitteln? Führt die chronische Blockade des neu beschriebenen nicht-klassischen Monozyten-Markers (CD274/PD-L1) zu einer verbesserten Herzfunktion nach Herzinfarkt? Letzteres soll durch zusätzliche Experimente in Mäusen mit genetisch bedingter Defizienz nicht-klassischer Monozyten untermauert werden.Mit der Klärung dieser Fragen wollen wir zu einem besseren Verständnis der Entzündungsprozesse nach akutem Herzinfarkt beitragen. Die Wechselwirkung zwischen perikardialem Fettgewebe und dem ischämischen Herzen ist dabei ein völlig neuer Aspekt. Wir hoffen, somit neue Therapieansätze zu identifizieren, die letztendlich zu einem besseren klinischen Outcome von Herzinfarktpatienten führen könnten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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